IKRK verlangt Zugang zu Gefangenen im Nordkaukasus
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz IKRK in Genf verlangt Zugang zu Gefangenen im Nordkaukasus. In Presseberichten ist die Rede von speziellen Gefangenenlagern, welche die Russen errichtet haben sollen.
Das IKRK will endlich Zugang zu den Personen, die von den Russen im Nordkaukasus gefangen gehalten werden. In Presseberichten ist zunehmend die Rede von speziellen Gefangenenlagern.
«Wir verfügen über keine genaueren Angaben über diese Lager, von denen in der Presse die Rede ist», erklärte Roland Sidler, Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) am Mittwoch (16.02.) in Genf.
Mehrere Medien, darunter die französische Tageszeitung «Le Monde» veröffentlichten Zeugenaussagen ehemaliger Gefangener, die über Misshandlungen in diesen Haftzentren berichteten.
«Wegen Sicherheitsproblemen können wir keine glaubwürdigen Angaben bekommen», sagte Sidler. Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» veröffentlichte am Mittwoch ein entsprechendes Interview mit dem IKRK-Delegationschef in Moskau.
Das IKRK ist aus Sicherheitsgründen nicht in Tschetschenien im Einsatz. Die in Naltschik stationierten Delegierten begeben sich einmal pro Woche nach Inguschetien, wo rund 180’000 Flüchtlinge aus Tschetschenien sind.
Treffen mit Putin verlangt
Das IKRK hat bisher vergeblich versucht, von den russischen Behörden Zugang zu den Gefangenen des Tschetschenien-Kriegs zu bekommen. «Wir hoffen, dass der Druck der Medien und der humanitären Organisationen zu einem Durchbruch führt», sagte der IKRK-Sprecher.
Die Organisation versucht derzeit, ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und IKRK-Präsident Jakob Kellenberger zu arrangieren.
Robinson: Immer mehr Beweise für Menschenrechtsverletzungen
UNO-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson hat Russland am Mittwoch aufgefordert, internationalen Beobachtern die Einreise nach Tschetschenien zu gestatten. Die Experten müssten die Einhaltung der Menschenrechte überprüfen, forderte Robinson. Es gäbe immer mehr Beweise, dass im Krieg in Tschetschenien die Menschenrechte verletzt würden, hiess es in einer Erklärung Robinsons in Genf.
SRI und Agenturen
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