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Vom Spaten- zum Durchstich am Lötschberg

Elf Jahre nach dem ersten Spatenstich am Sondierstollen und sechs Jahre nach dem eigentlichen Baubeginn ist der Lötschberg-Basistunnel der NEAT durchbrochen worden.

Hier die wichtigsten Etappen der Baugeschichte:

27. Sept. 1992: Der Bundesbeschluss über den Bau der NEAT, der Neuen Eisenbahn- Alpentransversale (Alpentransit-Beschluss), mit den beiden Basistunnels Gotthard und Lötschberg wird in der Referendumsabstimmung mit 63,6% Ja-Stimmen angenommen.

8. Juni 1993: Gründung der BLS AlpTransit AG als Tochtergesellschaft der BLS Lötschbergbahn AG.

Sommer 1993: Beginn der Diskussionen zwischen Finanz- und Verkehrsdepartement (Bundesrat Otto Stich/ Bundesrat Adolf Ogi), später auch der Kantone, Parteien und Politiker, über Finanzierung und Wirtschaftlichkeit der NEAT.

20. Feb. 1994: Die Alpen-Initiative wird in der Volksabstimmung mit 52% Ja angenommen. Sie verlangt die Verlagerung des Transitgüterverkehrs von der Strasse auf die Schiene in zehn Jahren.

12. April 1994: Bundesrat Adolf Ogi macht den ersten Spatenstich für den Lötschberg-Sondierstollen in Frutigen.

Feb. 1995: Das Beratungsunternehmen Coopers & Lybrand hält in einer NEAT-Wirtschaftlichkeitsstudie fest, dass diese nur mit flankierenden Massnahmen wirtschaftlich betrieben werden kann.

24. April 1996: Der Bundesrat beschliesst die gleichzeitige Inangriffnahme beider Basistunnels in redimensionierter Form. Am Lötschberg werden Niesenflankentunnel, Weströhre Frutigen und Autoverlad zurückgestellt.

April 1997: Geologische Probleme am Gotthard-Basistunnel (Stichwort Piora-Mulde) führen zu neuen Diskussionen über die Prioritätensetzung bei der NEAT.

17. März 1998: Das Schweizer Parlament einigt sich darauf, die Basistunnels am Gotthard und am Lötschberg gleichzeitig in Angriff zu nehmen.

29. Nov. 1998: Der Bundesbeschluss über Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des öffentlichen Verkehrs (FinöV) wird mit 63,5% Ja angenommen.

5. Juli 1999: In Mitholz werden die ersten Meter für den Lötschberg-Basistunnel gesprengt.

2. Nov. 1999: Bundesrat Leuenberger und der italienische Transportminister Treu unterzeichnen in Basel eine Vereinbarung über die NEAT-Südanschlüsse.

5. Nov. 1999: Auf verschiedenen NEAT-Baustellen in den Kantonen Bern und Tessin demonstrieren Bauarbeiter für mehr Lohn.

8. Dez. 1999: National- und Ständerat einigen sich auf einen NEAT-Gesamtkredit von 12,6 Mrd. Franken.

21. Mai 2000: Bei der Eidgenössischen Volksabstimmung werden die bilateralen Verträge der EU mit 67,2% Ja angenommen. Im Landverkehrsabkommen akzeptiert die EU die Schweizer Verkehrspolitik zur Verlagerung des Transitverkehrs auf die Schiene.

22. Sept. 2000: Start der ersten Tunnelbohrmaschine in Steg/Niedergesteln und Taufe des Fensterstollens Steg.

3. Juli 2001: Der Bundesrat erhöht den NEAT-Gesamtkredit um 2,1 Mrd. auf 14,7 Mrd. Franken.

April 2002: Die Feststellung von Asbest auf den NEAT-Baustellen in Steg/VS führt zur einwöchigen Einstellung der Arbeiten und gewerkschaftlichen Protestaktionen.

10. Sept. 2003. Der Bundesrat ersucht die Eidgenössischen Räte um einen Zusatzkredit von 900 Mio. Franken zur Erhöhung der NEAT-Reserven. Der Ständerat stimmt in der Dezembersession zu, der Nationalrat in der Sommersession 2004.

April bis August 2004: Beim Südvortrieb am Lötschberg müssen unerwartet schwierige Gesteinsschichten durchstossen werden.

17. Dez. 2004: Im Lötschberg-Basistunnel bei Raron VS werden die ersten Meter Bahngleis verlegt.

1. April 2005: Laut 18. Standbericht wird die NEAT zwischen 16,3 und 17,4 Mrd. Franken kosten.

28. April 2005: Lötschberg-Basistunnel-Durchstich.

swissinfo und Agenturen

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