
Flüchtlingshilfe verurteilt Ausschaffungen nach Sri Lanka

Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) zeigt sich angesichts des verschärften Bürgerkriegs in Sri Lanka besorgt über die Ausschaffung von Tamilen und verlangt die vorläufige Aufnahme von Tamilen aus Nord- und Ost- Sri Lanka.
Seit Juni dieses Jahres würden nun wieder vermehrt Asyl Suchende aus der Schweiz ausgeschafft, obwohl sich die Situation drastisch verschärft habe, kritisiert die Flüchtlingshilfe die Ausschaffungen.
Sie hielt im weiteren fest, dass der Süden Sri Lankas keine zumutbare innerstaatliche Zufluchtsmöglichkeit für Tamilen darstelle, wenn diese nicht schon früher während langer Zeit dort wohnhaft waren.
Im ganzen Land herrsche Kriegsrecht und dies habe auch zu einer Verschlechterung der Menschenrechtslage geführt. Auf Grund verschärfter Sicherheitsmassnahmen seien im Verlaufe der letzten Monate Tausende von Tamilinnen und Tamilen wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit kurzzeitig verhaftet worden.
Auch in der Hauptstadt Colombo hätte sich die Situation verschärft. Die Terroranschläge nahmen zu, wie die Flüchtlingshilfe auf Grund eines neuen Gutachtens ihres zuständigen Länderexperten weiter ausführte.
Die Lage für die in der Stadt lebende tamilische Minderheit werde immer unsicherer.
Spezifische Schwierigkeiten ergäben sich für rückkehrende abgewiesene Asyl Suchende. Laut SFH laufen sie bereits bei der Einreise Gefahr, verhaftet zu werden.
Da der Zugang zu den erforderlichen Papieren erschwert bis verunmöglicht sei, hätten Tamilen, die nicht aus Colombo stammten, grosse Schwierigkeiten, sich dort niederzulassen.
Ausserdem würde jeder aus dem Norden Stammende grundsätzlich verdächtigt, der Guerilla-Gruppe Tamil Eelam (LTTE) anzugehören. Dies treffe insbesondere für Menschen mit sichtbaren Narben zu. Ausserdem fehle es den oftmals traumatisierten Rückkehrerinnen und Rückkehrer an psychologischer Betreuung.
swissinfo und Agenturen

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