
Spengler Cup: Davos im Final

Der HC Davos steht - dank dem Sieg von Sparta Prag gegen TPS Turku - am Spengler Cup im Final. Dort treffen die Davoser auf das Team Canada.
Denn TPS Turku verpasste im letzten Vorrunden-Spiel das sicher scheinende Endspiel-Ticket mit einer 2:6-Niederlage gegen das zuvor punktelose Sparta Prag.
Jaroslav Hlinka, der einzige aktuelle Weltmeister der Prager, war mit zwei Toren und zwei Assists der Match-Gewinner, bei dem sich damit auch Davos bedanken konnte.
Der HC Davos, der Spengler-Cup-Titelverteidiger hatte am Sonntag für seine Overtime-Niederlage gegen das Team Canada (5:6) einen Punkt gutgeschrieben erhalten. Damit gelang ihnen dank dem Sieg von Sparta Prag der Einzug in das Endspiel vom Montag.
Team Canada ohne Punktverlust
Das Team Canada schaffte den Einzug in den Final ohne Punktverlust. In ihrem letzten Vorrunden-Spiel kassierten die Kanadier erstmals an diesem Turnier mehr als zwei Gegentreffer.
Davos machte dabei zweimal einen Zweitore-Rückstand wett (1:3 und 3:5), obschon die Leistung nicht mehr ganz so eindrucksvoll war wie bei der 1:2-Niederlage im herausragenden Turnierspiel gegen Turku.
«Wir bewiesen dem Publikum, dass wir dagegen halten können. Das war ein charakterstarker Auftritt», zollte Davos-Trainer Arno Del Curto seinem Team das Bilanz-Lob. «Mit drei Fehlern weniger hätten wir die Kanadier geschlagen», mutmasste der Engadiner noch.
Schwere Beine
Für das 6:5-Siegestor vom Team Canada gegen Davos nach bereits 25 Sekunden der Overtime hatte Jan Alston gesorgt. Dank einem Schlittschuh-Eigentor von Mike Gaul sowie einem brillanten Hocheck-Schuss von Nilsson hatte Davos zuvor innerhalb von 103 Sekunden das 5:5 und somit vier Minuten vor Spielende die Verlängerung erzwungen.
Davos und das Team Canada hatten die am Ende torreichste Partie auf einer Intensitätsstufe begonnen, die deutlich unter jener aus den ersten drei Vorrunden-Spielen der beiden Mannschaften lag.
Bei den Bündnern schienen nach dem ungemein intensiven Vorabend-Spiel gegen Turku die Beine schwer, das Team Canada wiederum wirkte nach seinem Ruhetag zurückhaltend, selbst wenn Davos schon in den ersten sieben Minuten mit Sandro Rizzi (Innenbandriss) und Benjamin Winkler (Hirnerschütterung) zwei Ausfälle zu beklagen hatte.
Schliesslich wendeten die Kanadier einen 0:1-Rückstand problemlos in einen 3:1-Vorsprung um. Die Nordamerikaner benötigten hiefür nicht einmal besonders viel Aggressivität. Vielmehr profitierten sie von den defensiven Unzulänglichkeiten der Bündner und dem für einmal mangelhaften Davos-Goalie Lars Weibel, der nicht nur beim 3:4 durch Ward oder dem 3:5 durch Savage eine unglückliche Figur machte.
Davoser Verletzungssorgen
Entgegen den Spiel- und vor allem Chancenanteilen zog Davos gegen Turku in einem Spiel mit durchwegs horrendem Rhythmus gegen die defensiv starken Finnen den Kürzeren. Nach dem überfälligen 1:1-Ausgleich durch Miller besassen im Schlussdrittel zweimal Bohonos (einmal auf Vorarbeit des überragenden Reto von Arx) sowie Nilsson die Möglichkeit zum 2:1.
Doch dieses fiel sieben Minuten vor Spielende auf der anderen Seite bei einem Konter durch den 25-jährigen Kanadier Rob Shearer. Anschliessend retteten die Finnen dank Weltklasse-Paraden von Fredrik Norrena den Vorsprung über die Zeit.
Die Fortsetzung der Davoser Verletzten-Misere hatte gegen Turku mit dem Ausscheiden von Björn Christen (Hirnerschütterung) begonnen. «Ich lasse halt am Berchtoldstag beim Meisterschaftsspiel in Kloten mit den zwei vorhandenen Blöcken spielen», kündete Del Curto nach Vorrunden-Abschluss angesichts der nach wie vor fehlenden U20-WM-Teilnehmer Ambühl, Camenzind, Sutter und Forster sowie der schlimmer angeschlagenen Rizzi und Paterlini (Stirnhöhlenfraktur) an.
Im Final vom Montag wird er dank den Verstärkungen gegen das Team Canada zumindest drei Blöcke zur Verfügung haben. Und Christen und Winkler dürften sich bis am 2. Januar von ihren (leichten) Hirnerschütterungen erholt haben und in Kloten wieder einsatzfähig sein.
Adler Mannheim verabschiedete sich nach drei empfindlichen Niederlagen mit einem 5:2-Sieg gegen Sparta Prag vom Spengler Cup. Der vorwiegend aus nordamerikanischen Spielern gebildete DEL-Champion machte dabei einen 0:2-Rückstand aus dem ersten Drittel wett.
Mannheim, das in Davos aus Verletzungsgründen auf ein halbes Dutzend Leistungsträger verzichten musste, verhinderte damit die Wiederholung des Spengler-Cup-Debakels von 1991. Damals waren die Süddeutschen in den vier Vorrundenspielen ohne Punktgewinn geblieben.
swissinfo und Richard Stoffel, Davos, si

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