Triathlon: Zweiter Sieg für Natascha Badmann auf Hawaii

Die Schweiz ist Heimatland der besten Triathletinnen der Welt! Vier Wochen nach dem Olympia-Gold von Brigitte McMahon und Bronze von Magali Messmer gewann Natascha Badmann zum zweiten Mal nach 1998 die legendäre Ironman-WM auf Hawaii.
Die 33-jährige Oftringerin bewältigte die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen in 9:26:16 Stunden. Badmann distanzierte die kanadische Titelverteidigerin Lori Bowden um 2:48 Minuten. Dritte wurde zum vierten Mal in Serie die Brasilianerin Fernanda Keller.
Im Männer-Rennen wurde Christoph Mauch als bester Schweizer beachtlicher Sechster. Knapp neun Minuten fehlten dem 29-jährigen Sempacher für den ersten Schweizer Männer-Podestplatz seit 1985. Sieger wurde Lori Bowdens Ehemann Peter Reid in 8:21:00 vor dem amerikanischen Vorjahres-Dritten Timothy DeBoom aus den USA und dem Deutschen Normann Stadler.
Badmann und Reid erhielten als Siegprämie je 70’000 Dollar. Beiden steht zudem noch ein Auto im Wert von 30’000 Dollar zu. Da Badmann jedoch Überseerin ist und selbst einen anderen Auto-Sponsor hat, ist noch unklar, ob sie den Gegenwert des Wagens ausbezahlt erhält.
Den Grundstein zum Sieg legte die Schweizerin mit einer phänomenalen Leistung im Radfahren, in dem sie trotz technischen Problemen an Lenker und Sattel sowie den härtesten Bedingungen seit Jahren (bis zu 35 Grad Hitze und sturmartiger Gegenwind) 3:18 Minuten schneller als bei ihrem ersten Triumph vor zwei Jahren war. Ihre Rad-Bestzeit (4:53:47) von 1996, als sie als Zweite einlief, hat jedoch weiter Bestand.
Im Feld der gut 1’500 Teilnehmer musste Badmann beim 24. Hawaii-Ironman nur gerade 60 Männern den Vortritt lassen.
Für Badmann war es der insgesamt sechste WM-Titel ihrer Karriere. Sie gewann auf der Kurz- und Langdistanz im Duathlon sowohl mit dem Schweizer Team als auch in der Einzelkonkurrenz schon je einmal WM-Gold.
Erst im Frühjahr hatte Badmann ihren Olympia-Traum aufgegeben, obschon der dritte Schweizer Startplatz in Sydney noch in greifbarer Nähe gewesen wäre. «Ich wollte nicht einfach nur in Sydney starten, um dabei zu sein», blickt die Schweizer Sportlerin des Jahres von 1998 zurück.
Also konzentrierte sie sich wieder auf den Langstrecken-Bereich, nachdem sie Hawaii im Vorjahr wegen der laufenden Olympia-Qualifikation noch ausgelassen hatte. Schliesslich siegte sie Ende Mai in Zofingen und wurde Mitte Juni Zweite bei der Langdistanz-WM in Nizza. Anschliessend startete sie an keinem Längstrecken-Rennen mehr, um ihre Kräfte für Hawaii zu bündeln.
Mauchs Comeback, Bernhards Aufgabe
Christoph Mauch befand sich nach persönlicher Schwimm-Bestzeit auf Hawaii (51:39) und dem drittbesten Radsplit auf Podest-Kurs, als er nach rund zehn Kilometern in eine Krise geriet und auf Rang 8 zurückfiel. Doch noch vor Marathon-Hälfte fing sich der Hawaii-Vierte von 1998 und 1999 auf. «Nach rund 14 km fand ich den Rhythmus wieder», sagte Mauch. Schliesslich eroberte er sich zwei Plätze zurück; Rang 6 brachte ihm noch 3’500 Dollar Preisgeld ein.
Ironman-Switzerland-Sieger Olivier Bernhard gab zu Beginn der Laufstrecke wegen Achillessehnen-Problemen auf. Zu jenem Zeitpunkt hatte er sich nicht mehr unter den Top 20 befunden. So war Mauchs Trainingspartner Lukas Zgraggen bei seiner zweiten Hawaii-Teilnahme mit Rang 13 der zweitbeste Schweizer. Der 33-jährige Berufsschullehrer schaffte als Top-15-Finisher die direkte Qualifikation für den nächstjährigen Hawaii-Ironman.
Mit dem Ironman-Switzerland-Achten Bruno von Flüe (17.) glänzte schliesslich ein dritter (Zentral-)Schweizer bei seinem erst zweiten Ironman überhaupt als Top-20-Finisher.
swissinfo und Agenturen

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