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Freiburg: Kantonale Wahlen 2001

Die politische Landschaft Freiburg hat sich nach den Wahlen verändert. Keystone

Die Parlamentswahlen im Kanton Freiburg haben den nationalen Trend bestätigt: 2001 ist die SVP im Aufwind.

Die SVP legte in den Kantonen Aargau mit 25 und Solothurn mit 14 Sitzen am stärksten zu. Neu Einzug hielt die Partei in die Kantonsparlamente Genfs und des Wallis. In Genf machte sie auf Anhieb 10 Sitze, im Wallis 2. Am vergangenen Wochenende kamen in Freiburg 8 Sitzgewinne hinzu. Einzig in Neuenburg, wo die SVP erst jüngst gegründet wurde, sitzt noch keiner ihrer Vertreter im Grossen Rat.

SP auf Verliererposten

Hauptsächlich die Sozialdemokraten zahlten die Zeche für die SVP-Gewinne. Sie verloren insgesamt 26 Sitze. Besonders stark tauchte die SP mit 12 Sitz-Verlusten im Aargau und mit 6 in Freiburg. Auch in Genf (-3), im Wallis (-3) und in Neuenburg (-2) liess die Partei Federn. Einzig in Solothurn waren keine SP-Verluste zu verzeichnen.

Der Politologe Pascal Sciarini ortet den Grund für die Abwanderung der traditionellen Links-Wählerschaft zur SVP in der steigenden Verunsicherung. Globalisierung, Modernisierung und Öffnung liessen viele zu den alten Werten flüchten. Diese Menschen fühlten sich von der Linken nicht mehr vertreten. Hinzu komme eine gewisse Wahlmüdigkeit des linken Segments, sagte der Politologe weiter.

Bürgerliche behaupten sich

Die grossen bürgerlichen Parteien vermochten dem Druck der SVP besser standzuhalten als die SP. Die FDP musste einen Gesamtverlust von drei Sitzen hinnehmen. Je zwei Sitze gingen in Genf und im Wallis verloren, einer in Solothurn. In Neuenburg und Freiburg legte die FDP je einen Sitz zu.

Die CVP verlor insgesamt fünf Sitze. Verluste musste sie im Aargau (-5) und im Kanton Solothurn (-4) hinnehmen. Im Wallis gewann sie vier Sitze dazu. Die Liberalen mussten vier Sitze abtreten, drei in Neuenburg und einen im Wallis.

Gemischte Bilanz für die Grünen

Die Grünen verzeichneten einen Verlust von zwei Sitzen. Bevor sie in Freiburg einen Sitz verloren, mussten sie in Solothurn den Verlust von fünf Sitzen hinnehmen. Doch in Neuenburg, Genf und im Aargau gewannen sie insgesamt vier Sitze hinzu.

Die Partei der Arbeit (PdA) gewann in Neuenburg einen Sitz, während die Linksallianz in Genf sechs Sitze abgab.

Bei den rechtsgerichteten kleinen Parteien hat die Freiheitspartei sieben Sitze verloren, vier in Solothurn und drei im Aargau. Die Schweizer Demokraten mussten ihrerseits im Aargau drei Sitze aufgeben.

Freisinnige vorne

Nach den Wahlen in diesem Jahr bleibt die FDP mit insgesamt 675 Sitzen (23,9 %) die in Kantonsparlamenten am besten vertretene Partei, gefolgt von der CVP (638 oder 22,6 %), der SP (562 oder 19,9 %) und der SVP (513 oder 18,2 %). Schwächer vertreten sind die Liberalen (112 Sitze), die Grünen (103), EVP (43), PdA/Linksallianz (33) und Schweizer Demokraten (23).

Die Kantonsparlamente zählen insgesamt 2818 Sitze. Nicht berücksichtigt sind die beiden Appenzeller Halbkantone. Vor allem in Appenzell Inerrhoden spielt die Parteizugehörigkeit eine geringe Rolle.

swissinfo und Agenturen

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