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Chevron baut mit Milliardenübernahme unkonventionelle Gasförderung aus

SAN RAMON (awp international) – Der US-Ölkonzern Chevron baut mit einem milliardenschweren Zukauf seine Gas-Förderung aus sogenannten unkonventionellen Quellen aus. Für insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar übernimmt das Unternehmen den US-Schiefergasspezialisten Atlas Energy, wie die Gesellschaft am Dienstag in San Ramon (Kalifornien) mitteilte. Atlas Energy verfüge über grosse Gasressourcen vor allem im US-Bundesstaat Pennsylvania. In den USA erlebt die Förderung von Gas aus bislang nur schwer erreichbaren Quellen dank neuer Fördertechniken derzeit einen Boom.
Das Atlas-Management unterstützt Chevron bei der Übernahme. Den Aktionären zahlt der Konzern insgesamt 3,2 Milliarden Dollar in bar aus, zudem übernimmt er die Atlas-Schulden von 1,1 Milliarden Dollar. Die Atlas-Aktionäre müssen noch ebenso zustimmen wie die Kartellbehörden. Chevron hatte sich zuletzt bereits Zugriff auf Schiefergasprojekte in Polen, Rumänien und Kanada gesichert. Im Frühjahr kaufte Konkurrent ExxonMobil für 41 Milliarden Dollar den Atlas-Konkurrenten XTO.
Gas aus unkonventionellen Quellen bewegt derzeit die Branche. Lange galten diese Vorkommen als nicht wirtschaftlich auszubeuten. Doch die seit Anfang des Jahrzehnts von US-Firmen entwickelten neuen Fördertechnologien erlauben es nun, dieses in porösen Schiefer- und Sandsteinschichten gefangene Gas zu fördern. Es soll bis zu 90 Prozent aller Gasreserven ausmachen. Auch in Deutschland werden Quellen vermutet. In den USA ist die Förderung bereits so erfolgreich, dass das Land weniger Gas importieren muss. Das setzt die Gaspreise zur Zeit unter Druck./enl/dct/wiz

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