
ABB-Aktie im freien Fall

Die ABB-Aktie stürzte um 57% auf den neuen Tiefstwert von 2,25 Franken ab. Der Technologie-Konzern hatte am Vorabend eine Gewinnwarnung abgegeben.
ABB wurde zudem durch zahlreiche Banken zurückgestuft und ist in den USA mit Asbest-Klagen konfrontiert.
Händler verwiesen neben der Gewinnwarnung auf die inzwischen erfolgten zahlreichen Rückstufungen durch Banken. ABB hatte wegen der «anhaltenden Marktschwäche und zu bescheidenen Kosteneinsparungen» das Ertragsziel nach unten korrigiert. Der Konzern versicherte jedoch, wie angekündigt seine Nettoverschuldung bis zum Jahresende um 1,5 Mrd. Dollar zu senken.
Zudem teilte der ABB-Konzern am Montagabend weiter mit, dass die erwarteten Kosten für Asbest-Klagen in den USA gegen seine Tochtergesellschaft Combustion Engineering (CE) wahrscheinlich den Buchwert der CE-Aktien (30. September: 812 Mio. Dollar) überschreiten werden.
CE und die ABB-Gruppe erwägen laut Communiqué derzeit verschiedene Optionen zur Regelung der Asbest-Verbindlichkeiten, darunter auch eine mögliche Neuorganisation von CE gemäss Chapter 11 des US-Konkursrechts. Damit würde CE unter Gläubigerschutz gestellt, könnte aber weiterhin operativ tätig sein.
swissinfo und Agenturen
Bedrohliche Zahlen:
1,5-Mrd.-Nettoverschuldung
Semestergewinn-Einbruch im ersten Halbjahr 2002 im Vorjahresvergleich um 62% auf 101 Mio. Dollar
Konzernumsatz-Senkung um 2% auf 10,9 Mrd. Dollar
Auftragseingang schrumpfte um 6% auf 11,9 Mrd. Dollar
Im zweiten Quartal 2002 Verlust von 13 Mio. Dollar

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