
G8-Gipfel: Luftraum über Genfersee gesperrt

Vom 31. Mai bis am 5. Juni 2003 bleibt der Luftraum über dem Genfersee gesperrt.
Die Autobahn Lausanne-Genf soll hingegen während des G8-Treffen offen bleiben. Beim Schiffsverkehr gibt es geringe Einschränkungen.
Der G8-Gipfel findet zwischen dem 1. und 3. Juni im französischen Evian am Genfersee statt. Viele der Staatschefs werden via Genf anreisen und auch in Schweizer Hotels übernachten.
Am Rande des G8-Gipfels wird der Schweizer Bundespräsident Pascal Couchepin mit US-Präsident George W. Bush zusammentreffen. Das Treffen vom 1. Juni soll auf dem Flughafen Genf-Cointrin stattfinden, wie der Sprecher Couchepins bekannt gab.
Auf Einladung der G8-Staaten werde Couchepin zudem auch an Gesprächen in Evian teilnehmen.
Luftraum zu – auch Hängegleiter verboten
Wie in Davos während dem Weltwirtschaftsforum soll auch am G8-Gipfel in Evian eine Überflugssperre über dem Genfersee gelten. Für die Regionalflughäfen Lausanne, Montricher, Prangins und Bex werden die Flugrechte beschränkt.
Die drei Kantone Wallis, Lausanne und Genf äusserten sich am Montag vor den Medien zu den Massnahmen.
Die Luftraumsperre gilt nicht nur für Flugzeuge, sondern auch für Modellflugzeuge, Hängegleiter und Gleitschirme.
Kaum Einschränkungen soll es für den Schiffsverkehr und für Fischer geben. Einzig der Wasserweg zwischen Evian und Lausanne soll in dieser Zeit für G8-Transporte reserviert bleiben. Der Grenzgänger-Verkehr wird über den Landesteg von Pully im Waadtland abgewickelt.
Die drei Kantone möchten ausserdem die Sicherheitsmassnahmen auf Schweizer Seite verringern. Damit sollen die Kosten tief gehalten werden. Dennoch rechnet man mit rund 38 Mio. Franken Kosten (Bund bis 14 Mio. Fr., Frankreich bis 12 Mio. Euro, Waadt 12 Mio. Fr., Genf 6 Mio. Fr., Wallis 2,4 Mio. Fr.).
Abkommen am Dienstag
Am Dienstag unterzeichnen Frankreich und die Schweiz das Abkommen über die Zusammenarbeit während des G8-Gipfels in Evian. Das Abkommen umfasst die rechtliche Grundlage für die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Es soll den reibungslosen Ablauf des Gipfels sicherstellen, der im Juni stattfindet.
Für die gesamte Genfersee-Region erwarten die Schweizer Behörden bis 300’000 Demonstrierende. Wobei diese Schätzung eine «Fehlermarge» von 200’000 beinhalte.
Diese Schätzung stütze sich auf die Erfahrungen aus Genua. Dort hatten im Juli 2001 mehrere hunderttausend Globalisierungsgegner gegen das Treffen der acht grössten Industrienationen demonstriert.
Genf liegt zentral, Auffahrtswochenende
Rafael Rebord von der Genfer Kantonspolizei schätzt, dass die zentrale Lage von Genf und das Auffahrtswochenende für Andrang sorgen werde. Die Grosskundgebung gegen den Gipfel und der geplante Gegengipfel im «Village alternatif» sollen aber auf französischen Boden stattfinden.
In der Schweiz werden die zahlreichen Delegationen von Schwellen- und Entwicklungsländern residieren, die Frankreichs Präsident Jacques Chirac ebenfalls eingeladen hat. Dies trägt zur Komplexität des Sicherheitsdispositivs bei. In Lausanne werden die Hotels, in denen diese Delegationen untergebracht sind, sicherheitsmässig abgeriegelt, so wie auch Lausannes Hafen Ouchy.
swissinfo und Agenturen

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