Gotthardpass nur noch für Autos

Der Gotthardpass wird ab sofort für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen sowie für Personenwagen mit Anhängern gesperrt. Auf Kritik aus dem Kanton Uri und von Les Routiers Suisse reagieren die Tessiner Behörden mit Kopfschütteln.
Mit den Worten «Ich habe Mühe, diesen Entscheid nachzuvollziehen» zitierte die «Neue Luzerner Zeitung» am Freitag den Urner Baudirektor Oskar Epp. «Schikanös und unüberlegt» findet David Piras, Generalsekretär von Les Routiers Suisse, die Schliessung des Passes. «Das Wetter kann zurzeit keinen Anlass zur Sperrung geben», heisst es in einem Communiqué der Vereinigung.
Solche Aussagen bringen wiederum Denis Rossi vom Tessiner Umweltdepartement auf die Palme. Er hat die Schliessung des Passes veranlasst, «weil immer öfter Lastwagen und Busse ins Schleudern gerieten und mühsam abgeschleppt werden mussten». Querstehende Camions hätten zuletzt sogar die Räumungs-Fahrzeuge blockiert, sagte Rossi.
Entscheid fiel bereits vor einer Woche
Rossi betont, dass er seinen Entscheid bereits am vergangenen Samstag gefällt habe. Der Wind habe damals mit einer Geschwindigkeit von bis zu neunzig Kilometern pro Stunde geblasen und den Schnee ständig auf die Strasse geweht. Zudem habe auf dem Pass dichter Nebel geherrscht.
Die Urner und Tessiner Polizei hätten das Verbot anfangs dieser Woche aber nicht immer durchgesetzt. Deshalb habe er am Donnerstag an einer Sitzung mit Vertretern der Polizei und der Unterhaltszentren nochmals Klartext gesprochen. «Ich will nicht warten, bis ein schwerer Unfall passiert», sagte Rossi.
Für Personenwagen bleibt der Pass vorerst weiter Tag und Nacht offen – sofern die Sicherheit der Automobilisten gewährleistet ist.
swissinfo und Agenturen

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