Happy End einer abenteuerlichen Pilatus-Wanderung

Ein Ausflug auf den Pilatus hat am Samstag (30.09.) für Touristen aus den USA ein Happy End genommen. Die Wanderer hatten sich beim Abstieg verirrt und verbrachten die Nacht im Freien. Ein 14-jähriger Knabe wurde erst am Samstagnachmittag gefunden.
Die Wandergruppe aus den USA war am Freitagnachmittag um 14.00 Uhr mit der Seilbahn von Kriens auf den Pilatus gefahren, um von dort aus zu Fuss nach Alpnachstad (OW) abzusteigen, wie die Kantonspolizei Obwalden mitteilt.
Auf dem Weg ins Tal kamen der 48-Mann, eine gleichaltrige Frau, der 14-jährige Knabe Andrew und ein zwölfjähriges Mädchen sowie eine 68-jährige Frau vom Weg ab und verirrten sich. Weil der Knabe der Gruppe vorausgeeilt war, befand er sich nicht mehr bei den anderen, als die Touristen von der Nacht überrascht wurden.
klug gehandelt
Statt den Weg in der Dunkelheit weiter zu suchen und Risiken einzugehen, entschlossen sich die Amerikaner, Zuflucht in einer Felshöhle zu suchen und den Morgen abzuwarten.
«Das war sehr gescheit», sagte Ernst Zurfluh, Kommandant der Kantonspolizei Obwalden. Unweit entfernt verbrachte Andrew die Nacht unter einem Baum. Wegen des Rauschens eines Wasserfalls konnte er die Rufe seiner Begleiter aber nicht hören. Dank des Föhns (milder Südwind in den Alpen) blieben die Temperaturen in der Nacht relativ mild.
Bei Tagesanbruch wurden die beiden Frauen, der Mann und das Mädchen in der Schlucht «Widibach» von einem Wanderer entdeckt. Dieser begleitete die Amerikaner wohlbehalten nach Alpnachstad zurück und meldete sich am Vormittag bei der Polizei, da er im Radio die Vermisstmeldung gehört hatte.
Andrew wurde erst am Samstagnachmittag um 14.40 Uhr von einem Angestellten der Pilatusbahn am Trassee der Zahnradbahn, zwischen Aemsigenalp und Mattalp, wohlbehalten gefunden. Der Knabe hatte sich selber bis zur Zahnradbahn durchgeschlagen.
Die Ehefrau des 48-jährigen Wanderers hatte in der Nacht auf Samstag bei der Kantonspolizei Obwalden eine Vermisstmeldung aufgegeben, weil die Wandergruppe am Freitag nicht wie erwartet in ihre Ferienwohnung in Engelberg zurückgekehrt war. Am Samstagmorgen leitete der SAC-Rettungsdienst Kerns eine Suchaktion ein.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch