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Höhere Prämien bei der Mobiliar

Der Gewinn der Mobiliar ist um einen Drittel eingebrochen. Keystone

Die Gruppe Mobiliar, grösster Sachversicherer der Schweiz, will wegen des anhaltend schlechten Schadenverlaufs die Prämien in der Hausrat- und Motorfahrzeugversicherung im kommenden Jahr erhöhen. Der Gewinn ist 2000 um einen Drittel eingebrochen.

Offen ist noch, ob der Prämineanstieg in einem Schritt oder gestaffelt erfolgt. Doch Albert Lauper, Vorsitzender der Mobiliar-Gruppenleitung, betonte am Freitag (27.04.) vor den Medien in Bern, dass eine Prämienerhöhung unvermeidlich sein werde.

Auf Grund des Schadenverlaufs sei eine Prämienerhöhung im zweistelligen Prozentbereich nötig. Sollte die Konkurrenz von «Winterthur» und «Zürich» nicht mitziehen, wolle die Mobiliar den Alleingang wagen. Sie habe derzeit ein tiefes Prämienniveau.

Jubiläums-Geschenk

Der bitteren Pille höherer Prämien steht eine Sonderausschüttung an die über eine Million Versicherten zum 175-Jahr-Jubiläum der Mobiliar gegenüber. Insgesamt sollen 100 Mio. Franken in der Autohaftpflicht- und Hausrat-Versicherung ausbezahlt werden.

Schlechter Abschluss 2000

Die hohe Schadenbelastung und Investitionen in die Zukunft haben das Geschäftsergebnis 2000 belastet. Zwar stieg das konsolidierte Bruttoprämien-Volumen um 2,2% auf 2,38 Mrd. Franken. Der Gewinn brach jedoch um einen Drittel auf 160 Mio. Franken ein.

Der Schadenaufwand und die Versicherungsleistungen nahmen zwar um 10,6% auf 1,78 Mrd. Franken ab. Sie blieben jedoch im Mehrjahresvergleich hoch. Das Katastrophenjahr 1999 sei als Massstab nur bedingt tauglich, so Lauper.

Zahlreiche Sorgenfalten

Sorgen bereitet der Mobiliar der Trend zu mehr und teuren Schadenfällen in der Autohaftpflicht-Versicherung. Bei den Elementarschäden schlugen die Überschwemmungen im Wallis und Tessin im Herbst sowie die Hagelschäden im Frühling und Sommer zu Buche.

Gelungener Start in 2001

Dennoch ist die Mobiliar mit dem Start 2001 zufrieden. Die Prämien in der Sachversicherung lagen im ersten Quartal um fünf Prozent über dem Wert der Vorjahresperiode. Die Lebensversicherung verzeichnete mit plus 15% ein starkes Wachstum.

Zwei Herausforderungen sieht sich die Mobiliar laut Lauper gegenüber. Das technische Ergebnis müsse verbessert werden, und die Versicherungsgruppe müsse ihre Kosten besser in den Griff bekommen. Der Margendruck im liberalisierten Sachversicherungsmarkt halte an.

swissinfo und Agenturen

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