Holcim: Milliarden-Investition in Indonesien

Der Zementkonzern Holcim kann nach der Zustimmung der Aktionäre des indonesischen Zementherstellers PT Semen Cibinong Tbk. seine Beteiligung von 12,5 Prozent auf 75 Prozent aufstocken.
Semen Cibinong ist gemäss Mitteilung von Holcim vom Montag in Jona (SG) drittgrösster indonesischer Zementhersteller. Er war wegen des Zusammenbruchs der Baukonjunktur im Zusammenhang mit der Asienkrise von 1997/1998 massiv verschuldet.
Der ausserordentlichen Generalversammlung der Semen Cibinong waren deshalb langwierige und komplexe Verhandlungen mit den wichtigsten Gläubigern von Cibinong über eine Schuldenrestrukturierung von insgesamt 1,2 Mrd. Dollar vorangegangen.
Holcim leistete dem Unternehmen dabei seit Juni 2000 breite Unterstützung. Die restrukturierte Gesellschaft verfügt über ein Eigenkapital von rund 500 Mio. Dollar und hat Schulden von rund 300 Millionen
Holcim übernimmt an diesen Schulden einen Anteil von 75 Prozent. Die Cibinong-Aktien bleiben an der Börse von Jakarta kotiert. Die gesamte Investition beläuft sich auf 650 Millionen Dollar (rund 1,1 Mrd. Franken).
Der Vertragsabschluss mit Holcim muss von den zuständigen Behörden noch genehmigt werden.
Vom indonesischen Aufschwung profitieren
Mit der nun erfolgten Schulden-Sanierung ist Cibinong gewappnet, um von einer konjunkturellen Erholung in Indonesien vollumfänglich zu profitieren. Die indonesische Baubranche hat sich mittlerweile aufgefangen, im laufenden Jahr wird der Zementverbrauch um rund 15 Prozent zunehmen, wie es weiter heisst.
Cibinong besitzt zwei Zementwerke mit einer kombinierten Jahreskapazität von 9,7 Mio. Tonnen Zement auf der Hauptinsel Java. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit Inlandlieferungen von rund 3,5 Mio. Tonnen, zudem werden rund zwei Millionen Tonnen in den asiatischen Raum exportiert. Zu Cibinong gehören auch substanzielle Kapazitäten im Transportsektor.
swissinfo und Agenturen

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