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Drohneneinsätze weltweit werden von Lausanne aus geregelt

Wenn über unseren Köpfen Drohnen summen wie Bienenschwärme, sind Regeln gefragt. Marcel Bieri

Flugdrohnen: Immer mehr dieser kleinen oder grösseren Dinger steigen gen Himmel. Wie aber diese in den regulären Flugverkehr integrieren? Mit "Autobahnen" für Drohnen? Global UTM, eine jüngst in Lausanne gegründete Organisation, wird entsprechende Regeln ausarbeiten, wie das Westschweizer Fernsehen (RTS) berichtet.

Spassobjekte für Freizeitpiloten, Überwachung, Landwirtschaft, Wissenschaft, TV-Übertragung, Postbote aus der Luft: Nicht nur steigt die Zahl der eingesetzten Drohnen rasant, auch werden die Einsätze ferngesteuerter Drohnen immer vielfältiger.

Da drängt sich eine zentrale Behörde auf, die den Einsatz der Drohnen reglementiert. Gerade auch, um Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Der Standort dieser Behörde wird die Schweiz, genauer: Lausanne. Dafür haben sich Hersteller, Flugverkehrskontrollen und nationale Regulatoren jüngst entschieden. Verlierer sind die USA, China, Paris oder Brüssel. 

Feuerwehr, Polizei, Landwirtschaft

In der Westschweizer Stadt Lausanne bilden sich gegenwärtig 12 Feuerwehrleute zu «Drohnenpiloten» aus. Sie sollen ein Spezialgerät im Wert von 50’000 Franken steuern, das mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist. So sollen Hitzequellen frühzeitig aus der Luft erkannt werden, um Brandrisiken durch sofortige Massnahmen zu verkleinern.

Auch die Polizei setzt in vielen Kantonen Drohnen ein. Dies zur Personensuche oder an Tat- und Unfallorten.

Drohnen halten auch in der Landwirtschaft Einzug. In der Rhoneebene im Kanton Wallis lassen rund zehn Bauern Drohnen steigen zur Besprühung ihrer Maisfelder mit Insektiziden und Pestiziden.

Neutrale Schweiz

Den Ausschlag gab die Neutralität der Schweiz, geht es doch im Markt der Drohnen um wirtschaftliche und strategische Interessen in riesigem Ausmass. Das erklärt Benoît Curdy, Generalsekretär der Global UTM gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS.

Die Vereinigung wurde im Juli 2016 gegründet. Sitz ist der Innovationspark der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (ETHL). Ihr gehören aktuell 30 Mitglieder aus 15 Staaten an, Tendenz stark steigend.

In der Genferseeregion, die sich in den letzten Jahren zu einem veritablen Hightech-Cluster entwickelt hat, sei im Umkreis von 100 Kilometern sämtliches Know how vereint, das benötigt würde, so Curdy weiter. Die Wissenschaft, Robotik-Spezialisten und die Luftüberwachung Skyguide. Seine Organisation steht via Internet aber auch in Kontakt mit Startups und Partnern rund um den Globus.

Der Bote aus der Luft

Zustelldienste aus der Luft gelten als das grosse kommende Ding in der Wirtschaft. Der Druck durch virtuelle Warenhäuser, welche die ganze Welt beliefern, steigt und steigt. In Europa und den USA gilt für solche Einsätze momentan die Sichtflug-Regel: Piloten müssen ihr Flugobjekt jederzeit im Auge haben.

Aufgrund des rasanten technologischen Fortschritts dürfte diese Regelung in fünf bis zehn Jahren überholt sein. Die Schweizer Post hat bereits erste Tests mit Drohnen-Prototypen absolviert. Amazon entwickelt nicht nur seine eigenen Drohnen. Der Gigant der global operierenden Onlineshops verlangt auch nach «Autobahnen» für die Flugapparate in der Luft.

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