
Simplon-Pass nach Erdrutsch gesperrt

Die Verbindung zwischen der Schweiz und Italien über den Simplon-Pass ist nach einem Erdrutsch auf italienischer Seite für unbestimmte Zeit unterbrochen. Die BLS Lötschbergbahn bietet als Alternative den Autotransport durch den Simplon-Bahntunnel an.
Die Erd- und Steinmassen gerieten am Dienstag (22.08.) nach ausgiebigen Regenfällen gegen 02.30 Uhr in Bewegung und verschütteten die Strasse etwa fünf Kilometer von Gondo (VS) entfernt.
Ein Felsbrocken zerstörte zudem den Tunneleingang. Menschen wurden nicht verletzt, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte.
Bevor Massnahmen eingeleitet werden, soll ein italienischer Geologe das Gebiet überfliegen. Die Strasse bleibt vorläufig geschlossen. Das Dorf Gondo ist von Schweizer Seite her erreichbar.
Lötschbergbahn reagierte rasch
Die BLS Lötschbergbahn reagierte umgehend. Sie teilte am Dienstagmittag mit, ab sofort verkehrten zwischen Brig und Iselle Autozüge im Halbstundentakt durch den Simplon-Bahntunnel. Der erste Zug verliess Brig um 13.45 Uhr, die erste Rückfahrt ab Iselle fand um 14.15 Uhr statt.
Die Kapazität pro Zug beträgt rund 50 Personen- und Lieferwagen. Der Transport von Grossraumfahrzeugen ist wegen der Tunnelhöhe nicht möglich. Laut BLS gelten dieselben Tarife wie am Lötschberg. Der Preis pro PW beträgt 25 Franken. Die Zollkontrolle erfolgt vor dem Verlad.
Seit 1993 zu
Der Simplon-Autoverlad, der damals noch von den SBB betrieben wurde, war 1993 aus Rentabilitätsgründen eingestellt worden. Diesen Frühling nahm die BLS Lötschbergbahn über die Festtage und die Sommerferienzeit wieder direkte Autozüge von Kandersteg nach Iselle auf.
swissinfo und Agenturen

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