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Swatch erzielt Rekordergebnis

Swatch: der Renner der Schweizer Uhrenindustrie. Keystone

Der Schweizer Uhrenkonzern Swatch hat im letzten Jahr erstmals mehr als eine Milliarde Franken Reingewinn gemacht. Das Geschäft lief in allen Bereichen wie geschmiert.

Beim Umsatz legte Swatch um 20% auf knapp 4,5 Milliarden Franken zu. Trotz Konjunkturabkühlung rechnet der weltgrösste Uhrenkonzern auch dieses Jahr mit einem weiteren Wachstum.

Ein schönes Geburtstagsgeschenk: Am 1. März 2008 feierte Swatch sein 25-Jahr-Jubiläum – und zwei Wochen später verzeichnet der weltgrösste Uhrenkonzern einen Rekordgewinn.

Swatch hat 2007 erstmals mehr als 1 Mrd. Franken verdient. Der Reingewinn kletterte um 22,3% auf über 1 Mrd. Franken, wie das Bieler Unternehmen am Freitag mitteilte.

Das Schweizer Uhrenunternehmen erzielte in allen Bereichen Rekordwerte, besonders stark stieg die Nachfrage nach den Zeitmessern in Asien, Europa und – trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten – auch in den USA.

Trotz zeitweiliger Lieferprobleme infolge ausgeschöpfter Produktionskapazitäten und gestiegener Rohmaterialpreise konnte Swatch die Marge weiter erhöhen. Sie stieg begünstigt vom boomenden Luxusgeschäft infolge der starken Weltwirtschaft von 20,2 auf 21,9%.

Umsatz von knapp 6 Milliarden

Der Betriebsgewinn kletterte damit um 27% auf 1,2 Mrd. Franken. Der Konzernumsatz weitete sich brutto, wie bereits mitgeteilt, um satte 17,6% auf 5,9 Mrd. Franken aus.

Im Kerngeschäft Uhren&Schmuck stieg der Umsatz um 20,4% auf 4,7 Mrd. Franken, wobei Swatch in allen Preissegmenten – von der gleichnamigen Plastikuhr bis zu Luxusmarken wie Omega oder Breguet – ein zweistelliges Wachstum erzielte.

Die Aktionäre erhalten nach dem Rekordjahr eine um 21,4% erhöhte Dividende. Pro Inhaberaktie beträgt die Ausschüttung damit 4,25 Franken, bei der Namenaktie 0,85 Franken.

Börse bekommt kalte Füsse

Dennoch kamen die Swatch-Aktien am Freitagmorgen an der Börse gehörig unter die Räder. Um 11 Uhr notierte die Swatch-Inhaberaktie einen Abschlag von 3,9% auf 292 Franken. Die Namenaktie verlor 3,6% auf 56,25 Franken. Der SMI notierte derweil 0,1% fester.

Dabei lagen die Gewinnzahlen im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Unsicherheiten orteten die Händler hingegen bei den hohen Edelmetallpreisen und vor allem bei den möglichen Auswirkungen des Dollarzerfalls: Der Währungseffekt werde 2008 den Umsatz deutlich stärker belasten, erklärte ein Vontobel-Analyst.

2007 war der Währungseinfluss mit +0,3% leicht positiv, wobei die Dollar- und Yen-Schwäche durch den Euro ausgeglichen wurde. Auch Swatch selber bezeichnete die starke Abschwächung insbesondere von Dollar, aber auch des Yen und zum Teil des Euro gegenüber dem Franken als “neue Herausforderung”.

Dies gelte auch für die deutlich gestiegenen Preise für Gold, Diamanten und Rohstoffe. Nach wie vor seien aber beachtliche Wachstumspotenziale nicht zuletzt in Aufbaumärkten vorhanden.

US-Geschäft wächst weiter

Swatch zeigt sich für 2008 denn auch trotz der erwarteten Konjunkturabkühlung zuversichtlich.

Der starke Trend des Jahres 2007 habe sich im Januar und Februar fortgesetzt, der Start sei “verheissungsvoll” verlaufen. Dies lasse in allen Segmenten ein erneut substanzielles Umsatzwachstum und eine weitere Steigerung der Profitabilität erwarten.

Konzernchef Nick Hayek sagte im US-Fernsehsender CNBC, in den USA sei der Umsatz in den ersten beiden Monaten um über 25% gestiegen, im März habe das starke Wachstum angehalten.

swissinfo und Agenturen

Die Swatch Uhr kam am 1. März 1983 auf den Markt.

Die Swatch Group ist weltweit die Nummer 1 im Uhrengeschäft. Ihr Geschäftssitz ist in Biel im Kanton Bern.

Die Gruppe beschäftigt rund 20’000 Mitarbeiter in über 50 Ländern und besitzt 18 Marken in ihrem Portefeuille. Darunter Breguet, Omega, Tissot, Longines, Rado, Blancpain und natürlich Swatch.

Nicht zuletzt wegen der berühmten Swatch-Uhren der Gruppe ist der Schweizer Uhrenindustrie in den 1980er-Jahren ein Neustart gelungen.

Sie gehört heute zu den vorbildlichen Wirtschaftszweigen der Schweiz.

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