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Swiss Life vor Kooperation?

Roland Chlapowski will als neuer CEO kein Szenario ausschliessen - auch keine Kooperation oder Fusion. Keystone

Der neue CEO der Rentenanstalt / Swiss Life, Roland Chlapowski, erklärte in einem Interview, wie er den angeschlagenen Lebensversicherer zurück auf Kurs bringen will.

Der Rücktritt des ehemaligen Rentenanstalt-Konzernchef Manfred Zobl Mitte letzter Woche überraschte die Finanzgemeinde. Begründet wurde sein Abgang wegen «unterschiedlicher Auffassung über die strategische Ausrichtung». Zobl stand dem grössten Schweizer Lebensversicherer während zehn Jahren vor.

Zobls Nachfolger, der 51-jährige Roland Chlapowski, ist in seiner beruflichen Laufbahn vor 15 Jahren ins Versicherungs-Geschäft eingestiegen und geniesst unter Analysten einen guten Ruf.

Strategiewechsel erwartet

Der Wechsel an der Konzern-Spitze wurde von den Analysten als Zeichen gewertet, dass sich die Swiss Life von der unter Zobl vorangetriebenen Akquisitions- und Diversifikations-Strategie verabschiedet. Entsprechend wurde Chablowski auch mit einer Überprüfung der Konzern-Strategie beauftragt.

In einem Interview mit der Finanz und Wirtschaft (FuW) vom Samstag, liess sich Chablowski in die Karten schauen. So rechnet er damit, dass die Analyse der jetzigen Diversifikations-Strategie bis zu drei Monate dauern könnte. Für die Umsetzung einer neuen Strategie rechnet er mit einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren.

Der neue Swiss Life-Chef möchte alle Optionen für den Konzern offen halten. Auf die Frage ob die Unabhängigkeit der Rentenanstalt oberstes Ziel bleiben soll, antwortete er: «Die Unabhängigkeit ist nicht ein Ziel für sich. Wir wollen die Unabhängigkeit möglichst erhalten, aber sie muss auch finanziell tragbar sein.»

Neu-Akquisitionen wieder abstossen?

Die NZZ hatte in ihrer Ausgabe am Tag nach dem Chefwechsel festgestellt: «Dass die Schweizerische Treuhandgesellschaft oder die Gotthard-Bank noch in das neue Konzept passen werden, ist zu bezweifeln.» Die Privatbank hatte der Konzern 1999 gekauft. Im FuW-Interview äusserte sich Chablowski zur Gotthard-Bank folgendermassen: «Das Ziel der Akquisition war nicht, dass die Bank Versicherungspolicen verkauft. Die Banca del Gottardo ist (…) ein Vertriebskanal für Asset gathering und Vermögensverwaltung. Cross-selling war nie ein Ziel.»

Er liess die Leserschaft vorerst auch noch im Dunkeln, ob die «Strategieübung» (FuW) eine Reorganisation nach sich ziehen werde: «Erst wenn man die Strategie hat, kann man die Struktur überprüfen. Es ist zu früh, zu sagen, ob die Strukturen anders sein werden, wenn man die Strategie noch nicht kennt.»

VR-Lohn: 70’000 Franken

Die zwölf Verwaltungsräte der Rentenanstalt / Swiss Life werden pro Jahr mit 70 000 Fr. entschädigt. Hinzu kommen 25 Aktien sowie einige Stock Options. Damit liege der Konzern im Quervergleich mit anderen Gesellschaften im unteren Drittel, sagte Verwaltungsrats-Präsident Andres F. Leuenberger in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio DRS.

swissinfo und Agenturen

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