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Friedlicher Auftakt der Euro

Freude bei den Portugiesen, Enttäuschung bei den Türken. Keystone

Trotz dem unglücklichen Auftakt der Schweizer Nationalmannschaft gegen Tschechien in Basel blieb die Stimmung in den Host-Cities friedlich. Ausgiebig feierten die Portugiesen ihren 2:0-Sieg gegen die Türkei.

Riesenpech beim Eröffnungsspiel gegen Tschechien in Basel war das Ausscheiden von Rekordtorschütze und Kapitän Alex Frei. Kurz vor Halbzeit musste der Hoffnungsträger der Schweiz wegen einer Knieverletzung das Spielfeld verlassen. Tränenüberströmt humpelte er vom Platz. Die Enttäuschung war gross.

Der Ausfall von Frei, der an der EM 2008 nicht mehr mitspielen wird, beschäftigte auch die Sonntagspresse. “Die ganze Schweiz weint mit Frei” titelt die “SonntagsZeitung”. “Frei stürzt die Schweizer in Schwermut” schreibt auch die “NZZ am Sonntag”.

Die Schweizer seien für den einzigen schweren Abwehrfehler bestraft worden, so die “SonntagsZeitung”: “Es war eine brutale Strafe.” Ungerecht findet das Resultat auch “Le Matin Dimanche”: “Die Schweiz hat das nicht verdient”.

“Jetzt erst recht”

Die Sonntagspresse reagiert jedoch nicht resigniert, sondern ruft die Nationalmannschaft dazu auf, den Kopf nicht hängen zu lassen. “Jetzt erst recht”, schreibt der “SonntagsBlick”.

“0:1 – Kopf hoch”, titelt auch der “Sonntag”. Der Delegierte des Bundesrats für die Euro 2008, Benedikt Weibel, macht den Schweizern in der Zeitung Mut: “Auch für die Schweiz ist noch alles möglich! Bereits am Mittwoch gegen die Türken kann sich das Blatt wenden.”

Und auch die “SonntagsZeitung” will nicht schwarz malen: “Das Resultat von gestern war ärgerlich, die Leistung muss zuversichtlich stimmen.”

Für den “SonntagsBlick” wird es trotz allem eine “tolle” Euro, “dank der Schweizer, die sich die Festlaune auch durch die unglückliche Niederlage der Nati nicht vermiesen lassen”.

Freude am Fest

Die Mehrzahl der Fussballfans liess sich die Freude am Fest nicht nehmen: Die über die ganze Schweiz verteilten Public-Viewing-Zonen boten 600’000 Menschen die Möglichkeit, die Spiele in der Öffentlichkeit auf Grossleinwand zu verfolgen.

Lautstark und ausgelassen wurde dort trotz regnerischem Wetter der Start der Euro 2008 gefeiert. Die Stimmung war friedlich.

Portugiesen in Feststimmung

Tausende von Portugiesinnen und Portugiesen liessen ihrer Freude nach dem 2:0-Sieg gegen die Türkei in Genf freien Lauf. Um Mitternacht verstopften begeisterte Portugal-Fans mit ihren Autos die Strassen.

Auf türkischer Seite sei die Niederlage ohne Probleme aufgenommen worden, so die Genfer Polizei.

Auch in Lausanne, Zürich und Freiburg gab es Feste und Hupkonzerte auf der Strasse. In der Schweiz lebt eine grosse portugiesische Gemeinschaft.

Grundsätzlich positiv, keine grösseren Zwischenfälle und weniger Probleme als an einem normalem Samstag lautete das Fazit der Sicherheitskräfte nach dem EM-Start trotz Grossandrang in den Fanzonen der vier Host Cities Basel, Zürich, Bern und Genf.

Ausschreitungen in Klagenfurt

Während der Euro-Aufktakt in der Schweiz friedlich verlief, kam es am Samstagabend in Klagenfurt zu Zusammenstössen zwischen deutschen und polnischen Fussballfans. Die Polizei hat sieben Deutsche festgenommen.

Am Sonntagabend treten in Klagenfurt die Mannschaften Polens und Deutschlands gegeneinander an. Etwa 25’000 deutsche und 20’000 polnische Fans werden zu dem Spiel in der Stadt erwartet. 2300 Polizisten, darunter auch polnische, sollen für Sicherheit sorgen.

swissinfo und Agenturen

Schweiz-Tschechien 0-1
Tor: Vaclav Sverkos (71)

Portugal-Türkei 2-0
Tore: Pepe (61), Raul Meireles (93)

Klassierung:
1. Portugal, 3 Punkte
2. Tschechien, 3 Punkte
3. Schweiz, 0 Punkte
4. Türkei, 0 Punkte

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