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Abacha-Sohn an die Schweiz ausgeliefert

Die Genfer Justiz beschuldigt Aba Abacha des Betrugs und der Geldwäscherei. Keystone

Aba Abacha, Sohn des ehemaligen nigerianischen Diktators Sani Abacha, ist von Deutschland an die Schweiz ausgeliefert worden.

Die Genfer Behörden ermitteln gegen Aba Abacha wegen Geldwäscherei, Betrug und ungetreuer Geschäftsführung.

Wie der Sprecher des Bundesamtes für Justiz, Folco Galli erklärte, wurde Abacha in Basel-Lörrach an Schweizer Beamte übergeben und noch am Donnerstagabend nach Genf gebracht.

Der Genfer Untersuchungsbehörden beschuldigen Abacha gemäss dem Genfer General-Staatsanwalt Daniel Zappeli der schweren Geldwäscherei, der Zugehörigkeit zu einer kriminellen Organisation, des Betrugs und der Urkundefälschung.

Internationaler Haftbefehl

Aba Abacha wird verdächtigt, an den illegalen Aktivitäten seines Vaters, namentlich an der organisierten Plünderung der Zentralbank Nigerias, beteiligt gewesen zu sein.

Zudem habe er seine kriminellen Aktivitäten nach dem Tod seines Vaters Sani Abacha weitergeführt. Erwiesen ist, dass der Name von Aba Abacha-auf zahlreichen Bankkonten auftaucht.

Abacha war am 9. Dezember 2004 aufgrund eines internationalen Haftersuchens im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen festgenommen worden.

Am 13. Januar stellte das Schweizer Bundesamt für Justiz ein Auslieferungsgesuch an die Justizbehörden in Düsseldorf. Dieses wurde nun vollzogen, wie Galli weiter sagte.

Plünderung Nigerias

Dem Abacha-Clan wird die Plünderung Nigerias vorgeworfen. Nach dem Tod des Diktators 1998 hatte die neue Regierung um internationale Hilfe bei der Suche nach verschwundenen Staatsgeldern gebeten. Ein Teil der abgezweigten Gelder soll in die Schweiz geflossen sein.

Im Lauf der Untersuchungen hatte die Genfer Justiz das Einfrieren der entsprechenden Gelder angeordnet. Mehrere hundert Millionen Dollar wurden blockiert.

Am 18. August 2004 beschloss Bern die Rückgabe von 500 Mio. Dollar an Nigeria.

swissinfo und Agenturen

Zwischen 1993 und 1998 profitierte Sani Abacha von seiner Position als Machthaber und zweigte rund 3 Milliarden Franken aus der Staatskasse für sich selbst ab.

Davon endeten 879 Mio. Franken auf Konten in der Schweiz.

Am 18. August 2004 beschloss Bern die Rückgabe von 500 Mio. Dollar an Nigeria.

Aba Abacha wurde am 9. Dezember 2004 in Deutschland festgenommen und jetzt an die Schweiz ausgeliefert.

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