
Ausbrecherkönig Walter Stürm ist tot
Walter Stürm hat offenbar Selbstmord begangen. Nach Mitteilung der Thurgauer Polizei ist der 57-jährige Ausbrecherkönig, der seit März in Frauenfeld in Untersuchungshaft war, am Montag morgen (13.09.) in seiner Zelle tot aufgefunden worden.
Walter Stürm hat offenbar Selbstmord begangen. Nach Mitteilung der Thurgauer Polizei ist der 57-jährige Ausbrecherkönig, der seit März in Frauenfeld in Untersuchungshaft war, am Montag morgen (13.09.) in seiner Zelle tot aufgefunden worden.
Nach ersten Erkenntnissen hat er sich mit einem Kehrichtsack, der regulär in der Zelle auflag, erstickt. Die genaue Todesursache wird durch das gerichtsmedizinische Institut St. Gallen abgeklärt.
Stürm war Anfang März in Herisau unter dem Verdacht, zusammen mit einem Komplizen eine Bank überfallen zu haben, festgenommen. Weiter wurde ihm zur Last gelegt, einige Tage vor dem Überfall am gescheiterten Versuch, die Frau des Bankdirekotrs als Geisel zu nehmen und ihren Mann so zum Öffnen des Tresors zu zwingen, beteiligt gewesen zu sein.
Stürm beschäftigte die Justiz seit seinem 20. Lebensjahr. Seine ersten Delikte beging der Spross einer Industriellenfamilie, um sich sein Traumauto zu finanzieren. In der Folge wurde Stürm immer wieder straffällig. Im September 1970 entwich er aus dem Untersuchungsgefängnis Arlesheim (BL). 1972 wurde er vom Zürcher Obergericht wegen bewaffneten Postüberfalls zu achteinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Vom März bis Juni 1975 war er wieder auf der Flucht. Weitere Fluchten, meist aus der Strafanstalt Regensdorf, folgten im Juli 1976, im März 1978, im Juni 1979, im April 1981 und im Januar 1984. Im Februar 1988 entwich Stürm während eines begleiteten Therapiebesuchs aus dem Universitätsspital Zürich und wurde erst Ende 1989 auf der Kanarischen Insel La Gomera von der spanischen Polizei wieder verhaftet. Ende Mai 1995 kehrte er nicht aus einem Urlaub in die Waadtländer Strafanstalt La Bochuz zurück, wurde jecoh vier Monate später in Frankreich wieder verhaftet.
Insgesamt beging Walter Stürm über hundert Straftaten – vor allem Raubüberfälle – und brach zehnmal aus Gefängnissen aus, weshalb er den Titel des Ausbrecherkönigs erhielt. Besondere Bekanntheit erlangte er bei seinem Ausbruch aus der Strafanstalt Regensdorf, als er einen Zettel mit der Bemerkung: ‹Bin Ostereier suchen gegangen, Stürm› hinterlassen hatte.
SRI und Agenturen

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