Basel verpasst den Zug in die Champions League

Nach dem 2:1-Gewinn des Hinspiels wurde der FC Basel von Werder Bremen mit 3:0 besiegt und steht damit bei der Champions League aussen vor.
Nach einer guten ersten Hälfte wurden die Basler in der zweiten Hälfte regelrecht überrollt, als sie innert 8 Minuten drei Tore kassierten.
Der FC Basel hat den zweiten Einzug in die Champions League nach 2002 verpasst. Das Qualifikations-Rückspiel bei Werder Bremen verlor das Team von Christian Gross 0:3. Der Schweizer Meister verfehlte damit ein erstes grosses Saisonziel.
Es wäre zu schön gewesen: 24 Stunden nach dem FC Thun hätte Basel ebenfalls in die Champions League einziehen können und damit für die erstmalige Teilnahme von zwei Schweizer Klubs in der «Königsklasse» sorgen können.
Eine markante Steigerung nach einer Stunde und zwei, drei Basler Nachlässigkeiten genügten Bremen, die in Basel eingehandelte 1:2-Hypothek im Schnelldurchgang abzutragen.
Innert acht Minuten besiegelte Werder Bremen das Schicksal des Schweizer Meisters. Zuerst erzielte Klasnic aus heiterem Himmel das 1:0 (65.), drei Minuten später provozierte Reto Zanni einen Penalty, weil er Johan Micoud am Trikot zog. Tim Borowski verwandelte den Elfmeter souverän.
Zu diesem Zeitpunkt hätte dem FCB ein Treffer gereicht, um wenigstens auf eine Verlängerung zu hoffen. Doch bereits in der 73. Minute begrub Klasnic sämtliche Basler Hoffungen mit dem 3:0. FCB-Goalie Pascal Zuberbühler kam dabei so unkoordiniert aus dem Tor heraus, dass er diesen Treffer auf seine Kappe nehmen muss.
Zu brutales Resultat
Das brutale Resultat täuscht allerdings darüber hinweg, dass Basel bis zum 1:0 geschickt agierte und sich die besseren Möglichkeiten herausspielte. In der 13. Minute köpfelte Julio Hernan Rossi den Ball direkt in die Arme von Bremen-Goalie Reinke.
Und Matias Delgado knallte in der 62. Minute den Ball per Freistoss an die Latte; kurz zuvor hatte David Degen eine ebenfalls grosse Möglichkeit verpasst. Nach dem 3:0 gelangen dem FCB nicht mehr viel. Da nützte es auch nichts, dass Klose in der 79. Minute mit einer gelb-roten Karte vom Platz geschickt wurde und Basel mit einem Mann mehr spielen konnte.
Kurz vor der Pause hatten die Basler erstmals eine heikle Situation zu überstehen, als Frings im Strafraum ohne gegnerische Einwirkung über den Ball stolperte und der dänische Referee Nielsen zum Entsetzen der Schweizer auf den Elfmeter-Punkt zeigte. Johan Micoud schoss diesen Penalty aber am Tor vorbei.
«Gimenez-Faktor»
Ausgerechnet am Tag des Rückspiels der Champions-League-Qualifikation in Bremen kam es beim FCB zum Eklat: Christian Gimenez erzwang seinen sofortigen Abgang zum französischen Tabellenletzten Marseille, indem er einen Einsatz verweigerte.
Sobald der Topskorer der letzten Saison bei Olympique den Vertrag unterschreibt (was in Kürze passieren dürfte), wird das vertragliche Engagement aufgelöst. Faktisch haben sich die Bebbi aber bereits von Gimenez getrennt. Wäre der Gaucho gegen Bremen eingesetzt worden, hätte er mit Marseille im UEFA-Cup nicht mehr spielen können.
Anstelle des Argentiniers setzte Gross neben Rossi im Sturm auf den Brasilianer Eduardo, der bisher nur neun Minuten (beim 7:2-Sieg gegen Aarau) zum Einsatz gekommen war. Sein Einfluss auf das Spiel hielt sich denn auch in Grenzen.
Basel muss sich den Vorwurf gefallen lassen, sowohl im Hin- als auch im Rückspiel zu viele Chancen verpasst zu haben. Das Heimspiel hätte der FCB gut und gerne 3:0 gewinnen können; in Bremen hätten die Basler ebenfalls in Führung gehen müssen.
swissinfo und Agenturen
Die 32 Mannschaften in der Champions League werden am 25. August um 16.00 Uhr in Monaco in acht Vierergruppen gelost. Aus jedem der vier Töpfe, die sich aus dem UEFA-Koeffizienten des Klubs ergeben, wird eine Mannschaft einer Gruppe zugelost.
Mannschaften aus gleichen Ländern können in der Gruppenphase nicht aufeinander treffen.
Einzige Ausnahme ist Titelverteidiger Liverpool, der nur dank einer Sondererlaubnis der UEFA an der Qualifikation teilnehmen durfte, und deshalb keinen speziellen Schutz geniesst.
FC Basel-Trainer Christian Gross zum Auscheiden seines Clubs: «Über die gesamten 180 Minuten waren wir mehr als ebenbürtig. Das Ziel muss jetzt sein, im UEFA-Cup zu überwintern.
Die Sache um Christian Gimenez hat die Mannschaft nicht negativ beeinflusst oder geschwächt. Sein Transfer zeichnete sich ja seit Wochen ab. Es sieht danach aus, dass er morgen zu Marseille geht.
Aber nochmals, es lag nicht daran, dass er nicht spielte. Uns fehlte die Reife, hier in Bremen zu bestehen. Und auch aus den Standardsituationen haben wir einfach zu wenig gemacht.»

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