
Basel wehrt sich gegen Phantomtor

Die Klubleitung des FC Basel hat beschlossen, den während der Finalrunden-Partie St. Gallen - Basel (3:2) angemeldeten Protest zu bestätigen. Die Fernsehbilder belegen nach Ansicht der Basler eindeutig, dass es sich beim 2:0 des St. Gallers Nixon um ein irreguläres Tor gehandelt hat.
Welcher Teufel da den Linienrichter geritten hat, wird wohl auch er nie klären können. Der Basler Torhüter König fing eine Flanke der St. Galler ab, trat einen Schritt zurück und übertrat dabei mit dem Fuss die Torlinie. Das darf er, muss doch im Fussball der Ball ins Tor und nicht der Torhüter.
Der Ball aber war nie und nimmer hinter der Linie und vor allem nicht mit vollem Umfang, wie das Regelwerk es verlangt. Das beweisen die Fernsehkameras und auch alle Augen (ausser zwei) haben es so gesehen.
Die St. Galler waren denn auch total überrascht, wie Linienrichter Roger Giger seinem Schiedsrichter anzeigte, dass er ein Tor zu pfeifen habe. St. Gallen führte 2:0 und das an und für sich schon hässige Spiel wurde noch hässiger. Ein Spiel, das elf St. Galler gegen neun Basler schlussendlich 3:2 gewannen.
«Umstände» vs. «Tatsachenentscheid»
Gemäss Artikel 19 des Reglementes für den Spielbetrieb der Nationalliga ist «das Komitee allein zuständig, endgültig eine Spielwiederholung anzuordnen, wenn eine Begegnung ohne Verschulden der einen oder anderen Mannschaft nicht beendigt worden ist oder sofern andere Umstände dies angezeigt erscheinen lassen». Die Basler stützen sich nun auf «Umstände, welche eine Spiel-Wiederholung als angezeigt erscheinen lassen».
Obwohl es sich beim imaginären Tor um einen Tatsachenentscheid des Schiedsrichters handelt, rekurriert Basel weiter und wird um eine Spielwiederholung ersuchen. Aussichtslos scheint der Protest nicht.
In Deutschland, in der Bundesliga, hatte zum Beispiel Nürnberg in einem vergleichbaren Fall 1994 beim Sportgerichtshof eine Spielwiederholung erwirkt. Fernsehbilder wiesen damals nach, dass Bayern München nur dank eines Phantomtors 2:1 gewann.
swissinfo und Agenturen

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