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Davos gewinnt Spengler Cup

Davos gewinnt und spendet an die Opfer der Flutkatastrophe. RTS

Davos gelang im Final des Spengler Cups das Meisterstück: Die Bündner besiegten das mindestens ebenbürtige Sparta Prag 2:0.

Die Bündner gewannen den Cup zum 13. Mal und spendeten die Siegprämie via Glückskette den Flutopfern in Südostasien.

Der Sieg war den Einheimischen allerdings erst 35 Sekunden vor Schluss endgültig nicht mehr zu nehmen, als der Dauerläufer Andres Ambühl sich mit letzter Energie im Duell an der Bande durchsetzte und Niklas Hagman bediente.

Der zweifelsfrei beste Finne des Turniers verlängerte mit dem 2:0 ins leere Tor die seit 1982 andauernde Sieglosigkeit tschechischer Vertreter um ein weiteres Jahr.

Zwischen dem frühen 1:0 und der Siegsicherung in letzter Minute bewahrte in erster Linie Jonas Hiller den HCD vor einer Rücklage. Der 22-jährige Torhüter reihte Parade an Parade. Wie er selbst bei sehr hohem Verkehrsaufkommen die Ruhe behielt und sich keine einzige Unsicherheit leistete, ist sehr hoch einzuschätzen; zumal er als einziger Goalie beim Spengler Cup sämtliche Partien bestritt.

Starke Tschechen geschlagen

Fünfmal hintereinander stand der Gastgeber nun im Endspiel der eigenen Veranstaltung, seit 2002 verliess er das Eis allerdings nicht mehr als Sieger. Und wer die Tschechen in der Vorrunde glänzen sah, rechnete gewiss nicht damit, dass der Final mit dem 13. Triumph der verstärkten Davoser enden würde.

Obschon Sparta von wenigen Ausnahmen abgesehen deutlich mehr Spielanteile für sich in Anspruch nahm und Gegner wie Scheibe gleichermassen kontrollierte, schrieben letztlich andere die Geschichte der Partie. Rick Nash und Michel Riesen legten in der 8. Minute mit ihrer herrlichen Zusammenarbeit beim 1:0 die Basis zum hart erarbeiteten Erfolg.

Der erst 20-jährige Kanadier Nash zeigte abermals, weshalb er im NHL-Draft topklassiert war. Backhand spielte er den Puck zwischen seinen eigenen Beinen hindurch perfekt auf die Stockschaufel Riesens, der sich die Chance nervenstark nicht entgehen liess. Einen weiteren Treffer Riesens liess NHL-Referee Bill McCreary nicht mehr zu, weil er dem Bieler in der 51. Minute fälschlicherweise das reguläre 2:0 aberkannte.

Spektakel auch dank NHL-Stars

Die 78. Ausgabe des Spengler Cups wird nicht nur wegen des Triumphs der Davoser im Final gegen Sparta Prag (2:0) das aussergewöhnlichste Kapitel der Turniergeschichte in Erinnerung bleiben. Mehrere NHL-Töre verliehen dem sechstägigen Konzert eine exklusive Note.

Keiner weiss das Niveau präziser einzuschätzen als Arno Del Curto. Ohne die Relationen zu verdrehen, blickte der Engadiner fasziniert auf die letzten Tage des Jahres zurück. «Das Niveau ist kaum mehr zu toppen», untertrieb der Davoser Trainer in Anbetracht der erstklassigen Besetzung aller Teilnehmer keineswegs.

Den Wert der Veranstaltung dokumentiert, dass das Endspiel im tschechischen TV live übertragen wurde. Und dazu passt Rick Nashs durchaus nüchtern formulierter Schlusssatz: «Ich denke, dass nur der Stanley-Cup und die WM ein höheres Rating haben.»

Siegprämie an Flutopfer

Mit der schönsten Geste der 78. Spengler-Cup-Ausgabe überraschte OK-Chef Fredi Pargätzi die 7580 Zuschauer im Stadion. Mannschaft und Verwaltungsrat hatten spontan beschlossen, die Siegprämie von 20’000 Franken der Glückskette für die Flutkatastrophe in Südostasien zu spenden.

swissinfo und Agenturen

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