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Die Schweiz darf noch von der WM träumen

Bei seinem ersten Nati-Einsatz spielte Philippe Senderos (r.) wie ein gestan-dener Abwehr-Spezialist. Keystone

Nach einem guten Unentschieden (0:0) in Paris hat sich die Schweiz die Möglichkeit erhalten, an der Fussball-WM 2006 in Deutschland teilzunehmen.

Das Resultat wurde gefeiert wie ein Sieg. Es demonstriert die Reife der jungen Mannschaft unter ihrem Trainer Köbi Kuhn.

Der angestrebte Punktgewinn im delikaten Auswärtsspiel gegen den Gruppenfavoriten Frankreich hat sich die Schweiz redlich und hart erkämpft.

Letztlich verdienten sich die Schweizer dieses torlose Remis. Sie schafften es, den individuell besseren Gegner je länger die Partie dauerte desto besser zu kontrollieren.

Zuberbühler – Star des Abends

Die Schweizer hatten zwar auch ihre Chancen, Gygax schon früh und Cabanas später. Diese Leistung hätte aber gegen stark aufspielenden Franzosen nicht ausgereicht.

Am Torhüter des FC Basel, Pascal Zuberbühler, biss sich die Nuimmer 2 der Welt die Zähne aus. Wiltord versuchte es drei Mal, und auch Juventus-Star Trezeguets Schuss aus 11 Meter Entfernung parierte “Zubi” hervorragend. Vier Minuten vor Schluss lenkte er auch noch den tückischen Weitschuss von Vieira ab.

Gut für die Moral

Der Einsatz der Schweizer Spieler lohnte sich. Sie verteidigten ihr Tor mit Mut und Willen. Ihre Leistung wurde manchmal auch durch das Glück des Tüchtigen belohnt.

Nicht verbergen liessen sich die Mängel in der Offensive. Stürmer Alex Frei hatte es alleinige Spitze nicht einfach gegen die französischen Verteidiger.

Letztlich aber schafften es Köbi Kuhns Mannen, den individuell besseren Gegner besser zu kontrollieren: “Die mannschaftliche Geschlossenheit gab den Ausschlag für dieses Unentschieden”, sagte er nach dem Spiel.

Gewahrte Chancen

Mit dem 0:0 bleibt die Schweiz in der Gruppe 4 mit Frankreich, Irland und Israel auf Augenhöhe.

Da auch das andere “Spitzenspiel” der Gruppe zwischen Israel und Irland unentschieden endete, sind die vier starken Mannschaften dieser Poule nach Verlustpunkten gleichauf.

Schweiz mit einem Spiel weniger

Die Schweiz weist bei einem Spiel weniger drei Zähler Rückstand auf das Trio Irland, Frankreich und Israel auf. Während die Schweizer den Punktgewinn feierten, verliess der frühere Welt- und Europameister den Rasen des Stade de France mit hängenden Köpfen.

Frankreich hat von den drei Heimspielen gegen Irland, Israel und die Schweiz keines gewonnen und hat sich in eine überaus delikate Position manövriert.

Am Mittwoch muss die Schweiz im Zürcher Hardturm Zypern schlagen, wenn sie ihre Chancen für eine WM-Teilnahme wahren will.

swissinfo und Agenturen

Klassement der Qualifikationsgruppe 4 für die Fussball-WM 2006:

Irland 5 Spiele/9 Pt.
Frankreich 5 Spiele/9 Pt.
Israel 5 Spiele/9 Pt.
Schweiz 4 Spiele/6 Pt.
Färöer-Inseln 4 Spiele/1 Pt.
Zypern 5 Spiele/1 Pt.

Die Schweiz besetz provisorisch den 4. Gruppen-Platz (bei einem Spiel weniger).
Nur der Gruppenerste ist automatisch qualifiziert. Der zweite muss sich in weiteren Ausscheidungsspielen um doch noch in die letzte Runde zu gelangen.

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