Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

EM 2008 teurer als vorgesehen

Die Fussball-EM 2008 wird die Steuerzahler viel Geld kosten. Keystone Archive

Die Sicherheitsmassnahmen für die Fussball-EM 2008 kosten sechs Mal mehr als vorgesehen. Das geht aus Dokumenten der Kantons-Konferenz hervor.

Insgesamt könnte der Sportanlass die Steuerzahler über 178 Mio. Franken kosten.

Im Sommer 2008 werden die Schweiz und Österreich als Gastgeberländer der Fussball-Europameisterschaft auftreten. In der Schweiz wird in den Stadien von Basel, Bern, Genf und Zürich gespielt.

Der Anlass könnte die öffentliche Hand in der Schweiz aber teurer zu stehen kommen, als bisher vorgesehen. Die neueste Schätzung der Kosten beläuft sich insgesamt auf 178 Mio. Franken, wie die “SonntagsZeitung” berichtet.

Sie bezieht sich dabei auf interne Dokumente der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK), die dem Zürcher Blatt vorliegen. Canisius Braun, KdK-Sekretär, bestätigte am Sonntag die entsprechende Meldung.

Sicherheit schlägt zu Buche

Den mit Abstand grössten Teil des Gesamtbetrags machen die Sicherheitskosten aus. Diese sind mit 65,6 Mio. Franken rund sechs Mal so hoch wie ursprünglich angenommen.

Der Bund soll sich daran mit 26,4 Mio. Franken beteiligen. Die Standortkantone und Austragungsstädte bezahlen 26,3 Mio. und die Kantone, die nicht Gastgeber sind, 12,8 Mio. Franken.

Die Schweiz und Österreich haben erst am vergangenen Mittwoch ein Rahmenkonzept für die Sicherheit an der Fussball-EM unterzeichnet. Die gemeinsamen Massnahmen sollen die öffentliche Sicherheit vor Hooliganismus, Terrorismus und anderen Formen der Kriminalität schützen.

Die im KdK-Dokument genannten Zahlen für die Sicherheitskosten seien sehr verbindlich, sagte Braun. Bei den anderen Ausgabeposten handle es sich hingegen lediglich um erste Schätzungen.

Verkehr, Marketing und Events

Im Papier tauchen Kosten auf, von denen bisher laut der “SonntagsZeitung” keine Rede war. Die Kosten für die Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur beispielsweise werden auf 23,7 Mio. Franken geschätzt.

Für das Marketing werden 22,2 Mio. Franken eingerechnet, für Events 17 Mio. Franken. Der Posten “Stadien” wird mit 22,3 Mio. Franken ausgewiesen, die Administration mit 7,5 Mio. Franken.

Addiert kommt die KdK auf einen Gesamtbetrag von 178,4 Mio. Franken. Daran sollen sich der Bund mit 67,2 Mio. Franken und die Standortkantone und Austragungsstädte mit 98,4 Mio. Franken beteiligen. Die Kantone, die nicht Gastgeber sind, müssten 12,8 Mio. Franken bezahlen. Offen ist noch, wie viel davon der Schweizerische Fussballverband (SFV) übernehmen wird.

swissinfo und Agenturen

Die EM 2008 könnte insgesamt 178 Mio. Franken kosten.

Sicherheit: 65,6 Mio.
Verkehr: 23,7 Mio.
Marketing: 22,2 Mio.
Events: 17 Mio.
Administration: 7,5 Mio.
Stadien: 22,3 Mio.

Am 12. Dezember 2002 wählte die UEFA die Schweiz und Österreich als Austragungsorte der EURO 2008, der Fussball-Europameisterschaft.

Sie findet vom 7. bis 29. Juni 2008 statt.

In der Schweiz wird in den Stadien von Basel, Bern, Genf und Zürich gespielt.

Die Spiele in Österreich finden in den Stadien von Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien statt.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft