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Schweiz fordert Soforthilfe in Sri Lanka

Sri Lanka hat am Montag den Tod des Rebellenführers Prabhakaran gemeldet. Die Schweiz fordert sofortige und vollumfängliche Hilfe an die Zivilbevölkerung, die im Krisengebiet grosse Qualen leidet.

Dieser Inhalt wurde am 18. Mai 2009 - 18:34 publiziert

Nach dem verkündeten Sieg gegen die tamilischen Rebellen richtete die Schweiz einen starken Appell an die Behörden Sri Lankas. Diese sollen den sofortigen und vollständigen Zugang für medizinische und humanitäre an die stark in Mitleidenschaft gezogene Zivilbevölkerung bewilligen.

"Die Situation der Menschen in der Krisenregion ist katastrophal", sagte Anton Thalmann vom Schweizerischen Aussenministerium (EDA) am Montagabend.

Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) schlug Alarm: Die verletzten Menschen in Sri Lankas Kampfgebiet bräuchten dringend medizinische Hilfe, teilte die Organisation in Genf mit.

"Verletzte und Kranke müssen sofort geborgen und gepflegt, Häftlinge menschlich behandelt werden", erklärte der Direktor des IKRK für Operationen, Pierre Krähenbühl. Dies sei umso dringender, als über eine Woche lang keine humanitäre Hilfe die Notleidenden erreicht habe.

"Kein Ende der Gewalt"

Die Ereignisse auf der Bürgerkriegsinsel zeigt auch direkte Auswirkungen auf die Schweiz. In den ersten vier Monaten des Jahres stieg die Zahl der Gesuche von Flüchtlingen aus Sri Lanka auf 587, teilte die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) mit.

Bereits im letzten Jahr habe sich die Zahl der Anfragen auf 1262 verdoppelt. Laut der Flüchtlingshilfe erhielten im letzten Jahr 170 Asylsuchende aus Sri Lanka positiven Bescheid, 192 ein provisorisches Bleiberecht.

SFH-Sprecher Rainer Mattern zweifelte daran, dass die Niederlage der Rebellen das Ende der Gewalt auf der Insel bedeute. "Wahrscheinlich werden jetzt Menschen aus dem Umfeld der Tiger getötet", befürchtete Mattern.

Seit Sonntag halten rund 1500 Tamilen die Place des Nations in Genf besetzt als Demonstration gegen das Vorgehen der sri-lankischen Armee. Die Teilnehmer waren mit Cars aus der ganzen Schweiz angereist. Kundegebungen fanden auch in zahlreichen anderen Städten Europas statt.

In Bern protestieren Tamilen seit Wochen täglich gegen die Schlussoffensive der Armee.

Seit Ende Januar starben im letzten Rückzugsgebiet der Rebellen nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UNO) mindestens 7000 Zivilisten im Kreuzfeuer. Das sind mehr zivile Opfer, als die Konflikte in Afghanistan und Pakistan zusammen im gesamten vergangenen Jahr forderten.

Die Europäische Union (EU) forderte am Montag eine unabhängige Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen in Sri Lanka.

swissinfo.ch und Agenturen

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