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Festliche Eröffnung der Schweizer Botschaft in Berlin

Bundespräsident Moritz Leuenberger (rechts) freut sich gemeinsam mit Botschafter Thomas Borer über die Einweihung der Schweizer Botschaft in Berlin. Keystone

Mit Bundespräsident Moritz Leuenberger und viel deutscher Prominenz mit dem Innenminister Otto Schily an der Spitze ist am Freitag (11.05.) die Eröffnung der Schweizer Botschaft in Berlin über die Bühne gegangen. Shawne Fielding in rotem Kleid und Alphornklänge setzten Farbtupfer.

Leuenberger und Schily betonten das Interesse an guter Nachbarschaft. Die «Selbstverständlichkeit der guten Nachbarschaft zwischen der Schweiz und Deutschland» müsse auch für Europa und alle Kontinente gelten, sagte Leuenberger in seiner Rede. Doch so wenig wie die Schweiz eine Insel sei, so wenig könne Europa eine Festung sein, mahnte er. «Jeder Nachbar ist wieder eines anderen Nachbarn Nachbar», zitierte er Friedrich Dürrenmatt. In Zeiten der Globalisierung sei «Unfriede irgendwo in der Welt auch unser Unfriede».

Gleichzeitig räumte der Bundespräsident ein, dass es in Nachbarschafts-Verhältnissen auch Probleme geben kann. «Nachbarn ärgern sich über den Lärm des anderen, stamme er nun von Rasenmähern, Motorrädern oder anderen Fortbewegungs-Mitteln», sagte Leuenberger in Anspielung auf den Fluglärmstreit zwischen Bern und Berlin.

Interesse an Fielding

Das besondere Interesse – vor allem der Medien – galt Shawne Fielding, der Frau von Botschafter Thomas Borer. Letzte Woche hatte die Kontroverse um ihre Fotos in der deutschen Zeitschrift «Max» Schlagzeilen gemacht. Fielding nahm in einem roten, tief dekolletierten Sommerkleid mit weissem Muster am Fest teil.

Sie sagte vor Journalisten, dass sie auch weiter als Model und Schauspielerin arbeiten wolle. Zugleich werde sie «in einer offenen Weise» an der Seite ihres Mannes die Schweiz repräsentieren. Bundespräsident Leuenberger wollte zur Kontroverse keine Stellung nehmen.

Performance fand Anklang

Zur offiziellen Eröffnung der Botschaft waren 200 Gäste gekommen. Der Performance-Rundgang mit Alphorn und moderner Musik gefiel Innenminister Schily: «Ich finde das sehr witzig, sehr geistreich gemacht», sagte er. Eine solche Präsentation habe er noch bei keiner Botschafts-Eröffnung erlebt.

Der deutsche Innenminister begrüsste es, dass die Schweizer Botschaft mitten im neuen Regierungsviertel liegt. Das sei ein «Symbol, ein gutes Zeichen für besonders enge Beziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland».

Umstrittener Anbau

Das Botschaftsgebäude war in zweijähriger Arbeit für 22 Mio. Franken renoviert und ausgebaut worden. Es besteht aus dem 1870 für den Direktor der Charité erbauten Stadtpalais, das die Schweiz 1920 erworben hatte, sowie aus einem Erweiterungsbau der Basler Architekten Diener & Diener.

Die von Kritikern als «Betonklotz» beschimpfte Erweiterung schliesst auf der östlichen Seite an das historische Palais an, während die Fassade auf der Westseite durch eine Reliefwand des Solothurner Künstlers Helmut Federle verkleidet ist. Der Berliner Volksmund nennt ihn bereits «Tresor».

Zur Attraktion für Souvenirjäger könnte in der Botschaft das Kunstwerk «Ein Blatt im Wind» von Pipilotti Rist werden. Durch den Lichtschlitz im Hof des Neubaus wird alle zwölf Minuten ein Stück Papier in Form eines Baumblattes mit einer aufgedruckten Botschaft fallen. Die Idee ist, dass sich das Kunstwerk über die Blätter «ins Unendliche» ausdehnt.

swissinfo und Agenturen

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