

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Die Schweizer Medien widmeten heute den durch die Politik der Trump-Administration verursachten Unsicherheiten erneut breiten Raum, vor allem in Bezug auf die Zölle. Die Wissenschaft macht sich jedoch vor allem über die US-Zensur in der Forschung Sorgen.
Ausserdem lesen wir über mysteriöse Todesfälle im Zusammenhang mit der diplomatischen Vertretung der Schweiz im Iran und erfahren, warum das Kernkraftwerk Beznau derzeit nur mit halber Leistung läuft.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Der von der Trump-Administration lancierte Handelskrieg könnte der Schweiz im Jahr 2026 Kosten in Höhe von 17,5 Milliarden Franken verursachen, was rund 2000 Franken pro Einwohnerin und Einwohner entspräche. Dies sagte Jan-Egbert Sturm, Direktor der Konjunkturforschungsstelle der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (KOF), in einem Interview mit dem Blick.
Trump hatte am 2. April, dem von ihm so genannten «Tag der Befreiung», Zölle für Produkte angekündigt, die aus verschiedenen Ländern der Welt in die USA exportiert werden. Für die Schweiz sagte er Zölle von bis zu 31 Prozent an, sie wurden dann aber bis zum 9. Juli ausgesetzt.
Derzeit verhandelt die Eidgenossenschaft mit Washington, um den Umfang der Zölle zu begrenzen. Sollten diese jedoch in der angekündigten Höhe in Kraft treten, wäre die Rechnung happig.
Sturm sagt, er sei vor allem wegen der Unsicherheit besorgt, die durch die Politik der Trump-Administration verursacht werde. Diese sei «Gift» für die Wirtschaft. Er ist jedoch relativ optimistisch für die Schweiz, da sie seiner Ansicht nach über eine flexible Wirtschaft verfügt und gut gerüstet ist, um internationale Schwierigkeiten abzufedern.

Die Westschweizer Zeitung Le Temps wirft heute einen Blick auf ein weiteres Problem, das mit der Politik der US-Regierung zusammenhängt: die Einschränkung des Zugangs zu Forschungsdaten. Dieses Phänomen betrifft auch die Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft, die Einspruch erhebt.
Seit seinem Amtsantritt verfolgt US-Präsident Donald Trump eine Politik der Haushaltskürzungen und Zensur. Dadurch verschwinden nationale US-Datenbanken mit wissenschaftlichen Informationen, die für die Forschung weltweit wichtig sind.
Im Fadenkreuz von Trump steht vor allem die Forschung in den Bereichen Gender, öffentliche Gesundheit und Umwelt. Diese Entwicklung beunruhigt die Schweizer Spitzenforschung. Einige Universitäten und Fachhochschulen haben ihre Forscherinnen und Forscher bereits angewiesen, ihre Ergebnisse nicht auf Servern in den USA zu speichern. Es gibt jedoch auch Stimmen, die mehr Massnahmen fordern.
So fordert beispielsweise Christophe Dessimoz, Direktor des Schweizerischen Instituts für Bioinformatik (SIB), zusammen mit anderen Fachleuten in den Spalten von Le Temps, dass die wissenschaftliche Datenarchivierung in Angriff genommen wird, «bevor es zu spät ist». Dies sollte eine konzertierte Aktion auf Schweizer Ebene sein, denn es handelt sich um eine Herausforderung, die eine Organisation allein nicht bewältigen kann.

Die Schweiz hat das Mandat, die Interessen der USA im Iran zu vertreten. Diese Funktion bringt die Eidgenossenschaft in eine heikle Lage. Eine RTS-Recherche zeichnet heute einige Ereignisse nach, welche die Schweizer Mission in der Islamischen Republik vor Beginn des Konflikts zwischen dem Iran und Israel betrafen, darunter den Tod einer Diplomatin.
Dabei geht die Recherche detailliert auf den Tod von Sylvie Brunner im Jahr 2021 ein. Sie war damals die Nummer zwei in der Vertretung der US-Interessen im Iran. Die Frau hatte Zugang zu vertraulichen Dokumenten und Informationen, wurde bedroht und äusserte sich besorgt über Anzeichen von Eindringlingen in ihrer Wohnung.
Sie starb bei einem Sturz aus dem 17. Stock des Gebäudes, in dem sie wohnte. Ihr Tod wurde als Suizid eingestuft, wie auch die Bundesanwaltschaft feststellte. Aus den von RTS gesammelten Informationen über die Ermittlungen und Zeugenaussagen geht jedoch hervor, dass der Fall noch viele Grauzonen aufweist.
Auch in anderen von der RTS-Redaktion erwähnten Fällen finden sich Ungereimtheiten, wie etwa im Fall von Oberst Girolamo M., einem Soldaten, der im Bundesnachrichtendienst Karriere gemacht hat. Er wurde nach Brunners Tod in den Iran geschickt und erkrankte offiziell 2023 in seinem Hotelzimmer in Teheran. Er wurde umgehend in die Schweiz zurückgeschickt. Sein Gesicht war entstellt, er war kaum wiederzuerkennen. Zudem hatte er Verletzungen an anderen Stellen seines Körpers. Nach der Behandlung reiste der Schweizer Oberst zu einer Auslandmission aus, starb aber einige Monate später in Pakistan.

Auch die Schweizer Energieproduktion ist von den Folgen der Hitzewelle der letzten Tage betroffen. So werden die beiden Reaktoren des Atomkraftwerks Beznau nur noch mit halber Leistung betrieben, um eine weitere Aufheizung der angrenzenden Aare zu verhindern.
An schönen Tagen ist ein erfrischendes Bad in einem der vielen Flüsse eine der beliebtesten Aktivitäten in der Schweiz. Wer sich in diesen Tagen in der Aare von der Hitze erholen wollte, wurde allerdings kaum glücklich.
Vor allem flussabwärts des Kraftwerks Beznau erreichte die Temperatur des Flusses, der mit dem Kühlwasser des Kraftwerks vermischt wird, 25 °C: Dies ist der Schwellenwert, der durch eine provisorische Bestimmung des Bundesamts für Energie definiert wurde und bei dessen Überschreitung eine Leistungsreduktion des Kraftwerks erforderlich ist. Ziel ist es, das Ökosystem des Flusses zu schützen.
Sollte der Schwellenwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten werden, wäre die Betreiberin Axpo verpflichtet, die beiden Reaktoren ganz abzuschalten – allerdings nur, wenn dadurch die Versorgungssicherheit oder die Netzstabilität nicht gefährdet wird und zwei weitere heisse Tage prognostiziert sind.

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