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Uribe-Vertrauter Santos siegt bei Präsidentenwahl in Kolumbien

(Keystone-SDA) Bogotá – In Kolumbien wird der Konservative Juan Manuel Santos neuer Präsident. Auf den Vertrauten von Amtsinhaber Alvaro Uribe entfielen bei der Stichwahl 69 Prozent. Sein Gegenkandidat von den Grünen, Antanas Mockus, kam auf 27,5 Prozent.
Als erster gratulierte Uribe seinem Wunsch-Nachfolger. «Ich bete zu Gott, dass er Ihnen und Ihrer Familie Erfolg gibt», sagte er nach Angaben seines Büros in einem Telefonat mit Santos.
Uribe ist vor allem wegen seiner harten Politik gegenüber den linksgerichteten FARC-Rebellen populär, durfte nach zwei Amtszeiten aber nicht mehr kandidieren. Der ehemalige Verteidigungs- und Finanzminister tritt sein neues Amt am 7. August an.
Santos› unterlegener Gegner Mockus wünschte dem neuen Präsidenten Erfolg. Zugleich kündigte er eine «gerechte und unabhängige Kontrolle» der Regierung an.
Am Sonntag habe sich auch eine unabhängige Kraft gefestigt, erklärte der 58-jährige Mathematiker und Philosoph. Die Grüne Partei des früheren Bürgermeisters von Bogotá war erst vor neun Monaten gegründet worden.
Der Sieg von Uribes Kronprinzen Santos war erwartet worden. Schon im ersten Wahlgang am 30. Mai hatte der 58-Jährige 46,5 Prozent und damit mehr als doppelt so viele Stimmen wie Mockus (21,4 Prozent) erhalten.
Santos «erbt» neben der höchsten Arbeitslosigkeit Lateinamerikas auch ein grosses Staatsdefizit. Der Haushalt leidet unter anderem unter hohen Militärausgaben und den Gesundheitskosten.
Der Ökonom, der an der US-Eliteuniversität Harvard und an der London School of Economics studierte, stammt aus einer Oberschichtfamilie in Bogotá. Diese ist unter anderem Miteigentümerin der grössten Zeitung «El Tiempo».

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