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CO2-Reduktion: Umsetzung beginnt

Buwal-Chef Philippe Roch will die ansteigenden Kurven der CO2-Emissionen senken. Keystone

Die Phase der Umsetzung des CO2-Gesetzes ist im Gang. Mit freiwilligen Massnahmen können sich Firmen von einer allfälligen CO2-Abgabe befreien.

Nach Abschluss der Klima-Verhandlungen in Marrakesch zog das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) am Montatg an einer Tagung in Bern zusammen mit dem Bundesamt für Energie (BFE), dem seco und der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) eine Zwischenbilanz der freiwilligen Massnahmen der Unternehmen.

Das CO2-Gesetz sieht vor, den Ausstoss dieses wichtigsten Treibhausgases bis zum Jahr 2010 gegenüber 1990 um zehn Prozent zu senken. Emissionen aus Brennstoffen sollen um 15Prozent, jene aus Treibstoffen um 8 Prozent reduziert werden. Die Ziele sollen in erster Linie durch Freiwilligkeit erreicht werden.

Noch viel zu tun

Bisher sind 30 Firmengruppen gebildet worden oder im Aufbau, welche die Klimaschutz-Massnahmen gemeinsam umsetzen.

Mit Genugtuung stelle er fest, dass grosse Teile der Wirtschaft gewillt seien, die Selbstverantwortung wahrzunehmen, sagte Buwal- Direktor Philippe Roch in seinem Einführungsreferat.

Für Hans-Luzius Schmid, den stellvertretenden Direktor des BFE und Leiter des Programms EnergieSchweiz, braucht es allerdings noch eine wesentliche Verstärkung der freiwilligen Massnahmen, um die CO2-Ziele zu erreichen.

Als Partner des Bundes und der Kantone unterstützt die EnAW Firmen bei der Realisierung von Energieeffizienz- und Klimaschutz-Massnahmen insbesondere mit dem Ziel, sich von einer allfälligen CO2-Abgabe zu befreien. Die EnAW gründet dazu Unternehmensgruppen, die gemeinsam Zielvereinbarungen abschliessen.

Diesen Unternehmensgruppen bietet die EnAW Dienstleistungen wie Potenzial-Abschätzung an. Sie fördert zudem den Know-how-Zuwachs und hilft beim Monitoring.

Wie Schmid ergänzte, haben neben der EnAW inzwischen weitere Agenturen in den Bereichen Geräte und erneuerbare Energien ihre Arbeit aufgenommen. Im Verkehr werden Ziel-Vereinbarungen über den Treibstoffverbrauch von Personenwagen angestrebt. Im Gebäudebereich ist zusammen mit den Kantonen eine Gebäudeagentur geplant.

Emissionshandels-System

Auf nationaler Ebene wird ein Emissionshandels-System eingeführt: Wer gegenüber dem Bund eine rechtlich verbindliche Verpflichtung zur Reduktion der CO2-Emissionen eingeht, erhält im entsprechenden Umfang handelbare Emissionsrechte zugeteilt.

Überschüssige Emissionsrechte können verkauft werden. Bei Bedarf sind Emissionsrechte zu erwerben. Handelbar sind sowohl Schweizer Emissionsrechte als auch Zertifikate aus Klimaschutzprojekten im Ausland sowie über den internationalen Emissionshandel erworbene Gutschriften.

swissinfo und Agenturen

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