
Villiger: «Es geht uns gut»

Bundespräsident Kaspar Villiger will den Zusammenhalt und die Solidarität in der Schweizer Bevölkerung fördern. Drohender Resignation dürfe nicht nachgegeben werden.
In Yverdon-les-Bains, auf dem Gelände der Expo.02, warb Villiger in seiner Radio- und Fernsehansprache für die Mitarbeit an der Lösung der grossen Probleme der Welt. Solange in Regionen Krieg, Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit herrschten, sei der Nährboden für Terrorismus und Flüchtlingsströme gegeben.
Es ist Zeit
Es liege im Interesse der Schweiz, wenn Menschenrechte durchgesetzt, Konflikte entschärft, Hunger überwunden und Umweltzerstörung verhindert würden, sagte Villiger. Genau damit befassten sich die Vereinigten Nationen – keine perfekte, aber die einzige weltumspannende Organisation.
Schon heute arbeite die Schweiz im Rahmen der Unterorganisationen der UNO erfolgreich mit. Es sei Zeit, «dass wir mit vollen Rechten beitreten und mitbestimmen, unsere Stimme erheben und Einfluss gewinnen», sagte Villiger mit Blick auf die Volksabstimmung vom 3. März 2002.
Mehr Miteinander
Die Expo.02 werde eine Stätte der Selbstbegegnung sein, sagte Villiger. Die Schweiz sei ein Volk mit verschiedenen Sprachen und Kulturen. Diese Vielfalt mache ihren besonderen Reichtum aus. Der Zusammenhalt eines Volkes sei aber nie auf Dauer gesichert: «Deshalb müssen wir immer wieder bewusst daran arbeiten.»
«Wir müssen erstens wichtige Werte pflegen wie den Respekt vor Minderheiten, den sozialen Ausgleich, den Gemeinsinn, die gelebte Solidarität, die direkte Demokratie. Und zweitens müssen wir bewusst aufeinander zugehen, einander zuhören, den Dialog führen, die Meinungen anderer respektieren, einander verstehen lernen.»
Kraft ist da
Der Bundespräsident für das Jahr 2002 schaut persönlich zuversichtlich in die Zukunft. Die Arbeitslosigkeit sei tief, das soziale Netz dicht, die Jugend habe viele Chancen. Kaum ein Volk könne politisch so wirksam mitbestimmen. «Es geht uns gut».
Dennoch spüre er da und dort Verunsicherung, sagte Villiger. Das Wirtschafts-Wachstum schwäche sich ab, der rasche Wandel überfordere viele Menschen. Trotz den traurigen Ereignissen der letzten Zeit gebe es aber keinen Grund zur Resignation. «Wir haben die Kraft, die künftigen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.»
swissinfo und Agenturen

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