AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Kaum verändert – Verkürzter Handel
FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt hat sich am verkürzten letzten Handelstag des Jahrzehnts kaum verändert. Nach verhaltenen Vorgaben rutschte der Dax am Mittwochmorgen zeitweise leicht zurück unter die Marke von 6.000 Punkten, gab jedoch nach der ersten halben Stunde nur noch um 0,08 Prozent nach auf 6.006,88 Zähler. Der MDax rückte um 0,04 Prozent auf 7.516,49 Punkte vor und der TecDax legte um 0,29 Prozent zu auf 820,58 Zähler. In Deutschland hört der Xetra-Handel um 14.00 Uhr auf.
Grösste Verlierer waren Aktien von Salzgitter mit minus 0,73 Prozent auf 69,07 Euro. Daimler büssten 0,21 Prozent auf 37,570 Euro ein. Der Automobilhersteller werde eine Modelloffensive starten und sie 2011 beschleunigen, sagte Unternehmenschef Dieter Zetsche dem «Handelsblatt». Ferner kündigte er ein neues Markenmotto an. Zudem habe Daimler, getrieben von der E-Klasse, ein sehr gutes Momentum im Absatz aufgebaut. Ein Händler wollte den Aussagen jedoch keine allzu grosse Bedeutung für den Kurs der Daimler-Titel zubilligen. Die meisten Kommentare von Zetsche seien bereits bekannt.
Papiere der Munich Re verbilligten sich um 0,20 Prozent auf 109,50 Euro. Der Rückversicherer erwägt wegen der steigenden Zahl von Naturkatastrophen eine Erhöhung der Beiträge. Das bestätigte das Unternehmen dem «Tagesspiegel». «Wenn sich die Gefährdungslage dauerhaft verändert, müssen wir unsere Preise anpassen», zitiert die Zeitung eine Sprecherin. «Was sollte ein Versicherer auch anderes machen?», lautete der Kommentar von Heino Ruland, Marktexperte von Ruland Research.
Aktien von Drägerwerk gaben im TecDax ihre Eröffnungsgewinne unterdessen ab und büssten 0,50 Prozent ein auf 29,67 Euro. Wie der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller bereits am Vorabend nach Xetra-Schluss mitgeteilt hatte, erwirbt er vom Siemens-Konzern dessen 25-prozentigen Minderheitsanteil an der Dräger Medical AG & Co. KG. «Drägerwerk hat mehrfach angekündigt, den Minderheitsanteil der Sparte zurückkaufen zu wollen», sagte ein Börsianer. Der Preis liege ebenfalls im Rahmen der Erwartungen. Dennoch dürfte die Nachricht an sich leicht positiv für Drägerwerk sein, während sie für Siemens zu klein sei, um als kursrelevant betrachtet zu werden. Siemens-Papiere legten leicht zu.
Die Papiere der Zementhersteller Dyckerhoff und HeidelbergCement lagen nach einem Interview im Minus. Es werde mindestens drei bis fünf Jahre dauern, bis die Märkte für Baustoffe in den vom Nachfrageeinbruch in den vergangenen Jahren am stärksten betroffenen reifen Volkswirtschaften wieder ihren Höhepunkt erreichen, sagte der Vorstandschef des Zementherstellers Holcim , Markus Akermann, der «Financial Times Deutschland». Er rechnet mit einem «schmerzhaften Anpassungsprozess». Dyckerhoff sanken im SDax um 1,49 Prozent auf 42,26 Euro – bei allerdings lediglich 258 gehandelten Papieren./ag/la