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AKTIENFOKUS/ABB nach Reorganisation des Automationsgeschäftes ins Plus gedreht

Zürich (awp) – Die Aktien der ABB Ltd haben am Freitagvormittag nach schwachem Start gegen den negativen Gesamttrend in die Gewinnzone gedreht. Am Morgen hatte das Unternehmen einen organisatorischen Umbau der Automationsdivisionen bekanntgegeben, welcher teilweise als Hinweis auf möglicherweise verstärkte Akquisitionsbemühungen verstanden und vorerst mit einer gewissen Skepsis aufgenommen wurde. Im weiteren Verlauf und im Anschluss an eine Telefonkonferenz hat sich aber eine etwas positivere Sicht der Ankündigung etabliert.
Um 11.55 Uhr verzeichnen ABB ein Plus von 0,22% auf 18,61 CHF (Tagestief 18,12 CHF). Gehandelt sind bis anhin 5,3 Mio Aktien bei einem durchschnittlich täglichen Handelsvolumen von 9,6 Mio Stück in den vergangenen Wochen. Der Gesamtmarkt (SMI) verliert 0,31%.
ABB organisiert einen Teil seines Geschäfts neu: Die Automationsdivisionen werden neu aufgestellt, um sie besser auf die Kunden auszurichten und den unterschiedlichen Verkaufsprozessen Rechnung zu tragen. Per Anfang 2010 werden die Geschäftseinheiten der Divisionen Automationsprodukte und Robotik zu den zwei neuen Divisionen «Industrieautomation und Antriebe» und «Niederspannungsprodukte» zusammengefasst. Die Division Prozessautomation bleibt in ihrer heutigen Form bestehen und wird um das Instrumentierungsgeschäft der Division Automationsprodukte ergänzt.
Die neue Segmentstruktur könnte auf anstehende Fusionen und Übernahmen hindeuten, während die allgemeine Geschäftsumgebung schwierig bleibe, hiess es in einem ersten Kommentar der Bank Vontobel. ABB habe sich aber bisher in Sachen Kostenkontrolle bewährt, wenn auch noch nicht alle Schwierigkeiten gemeistert seien.
In Marktkreisen wurde positiv hervorgehoben, dass mit der Reorganisation keine nennenswerten Kosten verbunden seien. «Dies ist beruhigend», sagte ein ABB-Analyst in Zürich.
Insgesamt scheine die Neuordnung des Geschäftes sinnvoll. Er stehe dem Ganzen zwar mit wenig Begeisterung gegenüber, aber auch nicht allzu kritisch, so der Analyst weiter. Als leise Enttäuschung sei der Umstand zu sehen, dass offenbar auch keine Synergien daraus zu erwarten seien. Immerhin sei es ein klares Commitement für das Robotics-Geschäft.
ABB-CEO Joe Hogan hatte an einer Telefonkonferenz verlauten lassen, dass mit der Reorganisation weder zusätzliche Kosten noch nennenswerte Synergien zu erwarten seien und auch dass die Ankündigung nicht auf verstärkte Akquisitionsbemühungen hinweise. Das laufende Kostensenkungsprogramm gehe wie vorgesehen weiter und man sei den gestreckten Zielen dabei gar voraus.
cf/ch

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