Armbrustschiessen: WM-Gold für die Schweiz

Mit den Einzelwettkämpfen auf die 30-m-Distanz sind am Mittwoch (11.07.) in Horgen die 11. Weltmeisterschaften im Armbrustschiessen abgeschlossen worden. Für die Schweiz gewann Markus Wüest die Goldmedaille im Kniend-Schiessen und Sonja Staub holte Silber in der Stehend-Disziplin.
Der letzte Tag stand ganz im Zeichen des Russen Sergei Schedrine, der sowohl in der Gesamtwertung als auch in der Stehendstellung Weltmeister wurde. Damit gewann er für Russland zum ersten Mal einen Armbrusttitel auf die 30-m-Distanz, vor drei Jahren in Zagreb wurde Anna Maluchina bereits 10-m-Titelgewinnerin. .
Die grossen Hoffnungen der vielen Zuschauer, die einheimische Sonja Staub als Weltmeisterin feiern zu können, erfüllten sich nicht. Dabei war die Ausganglage ausgezeichnet. Die 24j-ährige Köchin aus Horgen führte nach den Vorprogrammen (30 Schüsse Stehend und 30 Kniend) die Rangliste vor dem Final mit zwei Punkten Vorsprung vor dem Duo Schedrine und dem Österreicher Christian Mölg an.
Wie schon bei Stehend-Wettkampf schoss sie auch im Final mit dem ersten Pfeil einen Achter. Damit war die knappe Reserve bereits aufgebraucht. Als sie mit dem dritten Schuss zweiten Achter akzeptieren musste, geriet sie zunehmend stärker von der Rolle und fiel vorerst bis auf den dritten Rang zurück.
Im Kampf um Silber und Bronze kam für Sonja Staub nochmals Hoffnung auf, als auch ihre direkten Konkurrenten nicht ohne Fehler blieben. Sie konnte aber die Chance nicht nutzen. Mit einem Zehner im letzten Schluss hätte die Horgenerin die Silbermedaille gewonnen und mit einem Neuner noch am Stechen um Silber und Bronze teilnehmen können. Sie schoss aber zum vierten Mal einen Achter und fiel damit auf den fünften Schlussrang zurück.
Für einen Schweizer Höhepunkt am Abschlusstag sorgte auch der 41-jährige Hittnauer Markus Wüest. Sieben Jahre nachdem er Europameister im Stehend-Schiessen geworden war und nachdem er im letzten Jahr in Degersheim den EM-Titel auf die 10-m-Distanz gewonnen hatte, holte er jetzt die Goldmedaille im Kniendschiessen. Nach 30 Pfeilen lag er mit dem Deutschen Norbert Ettner punktgleich an der Spitze, konnte aber mit 99 gegen 97 Punkten die bessere letzte Serie vorweisen, was den Titelgewinn bedeutete.
Nahe an einem Medaillengewinn war auch Nadja Marbach (Grosswangen). Weil sie in der letzten Serie nur 98 Punkte schoss, der Deutsche Sven Körper hingegen 100, musste sie sich mit dem fünften Schlussrang abfinden.
swissinfo und Agenturen

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