Sportstudie: Höhentraining bringt nichts!
Höhentraining bringt Ausdauersportlern nichts. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Universität Lausanne. Die Wissenschaftler fanden sogar Hinweise darauf, dass das Training bei Sauerstoffknappheit den Blutzuckerhaushalt stört.
Das Team um Virgile Lecoultre vom Institut für Physiologie der Uni Lausanne untersuchte die Wirksamkeit des Höhentrainings bei 14 Velorennfahrern und Triathleten im Alter von 18 bis 40 Jahren. Die Hypothese der Forscher war, dass das Höhentraining sich positiver auf die Ausdauer auswirken würde als Training unter normalen Bedingungen.
Die in Sportlerkreisen verbreitete Meinung, Training in der Höhe führe zu besseren Leistungen im Flachland, kam nach den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko auf, wie Lecoultre auf Anfrage sagte.
Später entdeckten Sportmediziner, dass zwar leichtes Höhentraining die Blutwerte verbessert, der Grossteil des Trainings aber im Flachland stattfinden sollte.
Diese Empfehlung wird von der Lausanner Untersuchung gestützt. Die im Fachmagazin Experimental Physiology publizierten Resultate zeigen, dass die Leistungen der Studienteilnehmer durch das Höhentraining nicht besser wurden als bei Training unter normalen Bedingungen.
Auch physiologisch brachte das Höhentraining keine Vorteile. Die festgestellte Veränderung des Blutzuckerhaushalts bedeute «einen Rückschritt verglichen mit dem, was man nach einem Training erwartet», sagte Lecoultre. Er rät Sportlern, die ein Höhentraining absolvieren wollen, sich diesen Schritt gut zu überlegen.
swissinfo.ch und Agenturen

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