ABB kriegt Geld zurück
Einigung zwischen ABB und ihren Ex-Konzernchefs Percy Barnevik und Göran Lindahl: Sie werden einen Teil ihrer Pensionsbezüge zurückzahlen.
Wie der Verwaltungsrat des schwedisch-schweizerischen Technologiekonzerns am Sonntag mitteilte, sei damit die Neufestsetzung der Pensionen von Barnevik und Lindahl abgeschlossen. Beide hätten sich bereit erklärt, zusammen 137 von ursprünglich 233 Mio. Franken zurückzuzahlen.
Barneviks Pensionsleistungen und weitere Bezüge werden um 90 Mio., Lindahls um 47 Mio. Franken gekürzt. Die Einigung sei am Wochenende erzielt worden, hiess es weiter.
Noch im Februar hatte Barnevik seine Pensionsbezüge in der Höhe von 148 Mio. Franken gegenüber einer schwedischen Zeitung gerechtfertigt. Die Pensionsgelder für seine neunjährige Amtszeit als Konzernchef von ABB seien «das Resultat einer Übereinkunft mit dem ABB-Verwaltungsrat», sagte er.
Untersuchung des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat der ABB hatte Anfang Februar eine Untersuchung über die Einkünfte der beiden ehemaligen Konzernchefs eingeleitet. Barnevik erhielt demzufolge nach seinem Ausscheiden aus der Konzernspitze 1996 148 Mio. Franken Pensionsbezüge.
Die Pensionszahlungen an seinen Nachfolger Lindahl einschliesslich weiterer Bezüge betrugen 85 Mio. Franken. Lindahl war bis Ende 2000 Konzernchef der ABB.
Für SMUV nur «erster Schritt»
Der Vergleich ist für die Gewerkschaft SMUV ein erster Schritt. «Die Sache ist für uns damit aber noch nicht abgehakt», erklärte SMUV-Zentralsekretär Beda Moor. Den beiden Managern bleibe auch nach der nun vereinbarten Teilrückzahlung eine beachtliche Summe.
Der Zeitpunkt der Vereinbarung sei in keiner Art und Weise überraschend, sagte Moor weiter und erinnerte an die am kommenden Dienstag stattfindende Generalversammlung der ABB. Ohne Vergleich wäre das Donnerwetter der Aktionäre noch viel grösser gewesen.
Der SMUV beharrt laut dem Zentralsekretär auf weitergehenden Schritten und Auskünften, namentlich auch zu den Bezügen und Vereinbarungen des jetzigen ABB-Managements und Verwaltungsrats.
Nach dem Bekanntwerden der Zahlungen an Barnevik und Lindhal hatte der SMUV den gesamten Verwaltungsrat zum Rücktritt aufgefordert.
swissinfo und Agenturen
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch