Bald Gewerkschafts-Aktionen auf NEAT-Baustelle?
Auf Alptransit-Baustellen werden Arbeits-Gesetz und Gesamtarbeits-Verträge missachtet. Die Gewerkschaft GBI brachte diese Vorwürfe an einem Treffen mit der Bauherrschaft und dem Bund auf den Tisch und drohte mit Aktionen, sollten die Rechte der Arbeitnehmer nicht eingehalten werden.
Die Gewerkschaft habe festgestellt, dass einige europäische Grossunternehmen die Bestimmungen der geltenden Gesamtarbeits-Verträge (GAV) und des Arbeitsgesetzes mit illegalen Methoden umgangen hätten, teilte die Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI) am Samstag (09.06.) mit.
Besonders bezüglich der Löhne, der Arbeitszeiten, der Schichtpläne und der gewerkschaftlichen Rechte würden die vertraglichen Bestimmungen umgangen. Falls sich die betroffenen Arbeitgeber nicht an die Auflagen hielten, müssten fehlbare Betriebe mit gewerkschaftlichen Aktionen rechnen, drohte die Gewerkschaft ultimativ. Den Betrieben droht der Ausschluss von künftigen Auftrags-Vergaben.
Vorwürfe an Treffen vorgebracht
Diese Vorwürfe brachte die GBI an einem dreitägigen Treffen zwischen Bundesbehörden, Gewerkschaften und Bauunternehmungen in Como an. Es war das zweite derartige Treffen innert Jahresfrist. Teil nahmen Gewerkschafter und Betriebsräte aus verschiedenen europäischen Ländern, Vertreter der Alptransit-Bauherrschaft, der beteiligten Bauunternehmungen, der Suva, des seco sowie des Bundesamtes für Ausländerfragen.
Weiter bemängelte die Gewerkschaft am Treffen, dass die Schaffung von internationalen Baustellen-Kommissionen, die Konflikte zwischen den Sozialpartnern vermeiden sollten, noch nicht genügend fortgeschritten sei.
Zudem schlug die GBI zur Arbeitssicherheit und für den Gesundheitsschutz die Schaffung von NEAT-Sicherheits-Kommissionen vor. Denen sollten Auftraggeber, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Vertreter der Suva angehören.
swissinfo und Agenturen
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