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Bauarbeiter zum Streik entschlossen

Die Bau-Gewerkschaften richten sich nach dem Nein der Baumeister zum Kompromiss in den Lohnverhandlungen auf Streik ein. Eine Rückkehr an den Verhandlungstisch wurde an einer Medienkonferenz in Zürich ausgeschlossen.

Die Bau-Gewerkschaften richten sich nach dem Nein der Baumeister zum Kompromiss in den Lohnverhandlungen auf Streik ein. Eine Rückkehr an den Verhandlungstisch wurde an einer Medienkonferenz in Zürich ausgeschlossen.

Gegen die «Hardliner» unter den Baumeistern kündigten die Gewerkschaften GBI und Syna gezielte Aktionen an. Das überraschende Nein der Baumeister sei eine kaum verhohlene Kriegserklärung, die von SVP-nahen Hardlinern aus politischen und nicht aus ökonomischen Überlegungen durchgedrückt worden sei, sagte GBI-Präsident Vasco Pedrina am Mittwoch (26.01.) in Zürich. Er stellte eine harte und lange Auseinandersetzung in Aussicht. Die Gewerkschaften hätten kein Interesse daran, sich zum 13. Mal an den Verhandlungstisch zu setzen, um über einen bereits ausgehandelten Kompromiss nochmals zu diskutieren.

Die bereits im Dezember erfolgte Kündigung des Landesmantelvertrags (LMV) auf den 1. April 2000 gebe den Gewerkschaften die Möglichkeit, den Konflikt auf anderer Ebene auszutragen.

«Ab dem 1. April werden wir nur noch von Streik sprechen», sagte GBI-Zentralsekretär Jean Kunz. Bis dann könne es durchaus auch zu Aktionen wie kurzen Arbeitsniederlegungen kommen. Für die nächstenWochen kündigten die Gewerkschaften GBI und Syna vermehrte und systematische Baustellenbesuche und das Erstellen einer schwarzen Liste jener Arbeitgeber an, die den Kompromiss übergehen. Andere Bauunternehmer, vor allem die grösseren, haben sich hingegen freiwillig zur Zahlung von den als Kompromiss ausgehandelten 100 Franken mehr Lohn für alle verpflichtet, so zum Beispiel der führende Schweizer Baukonzern Batigroup. Auch Zschokke gab am Mittwoch bekannt, dass sie den Arbeitnehmern rückwirkend ab 1. Januar Erhöhungen von 110 Franken gewährt.

Forderungen für neuen Landesmantelvertrag

Neben der Vorbereitung der Kampfmassnahmen wollen die Gewerkschaften einen Forderungskatalog für den neuen Landesmantelvertrag aufstellen, wie sie an der Medienkonferenz betonten. Dabei geht es um den Kaufkrafterhalt, die Abschaffung der Gleitstunden, höhere Wertschätzung der Bauarbeiter und ihrer Gesundheit und den Stopp der Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse durch die Temporärfirmen. Die Forderungen sollen im März von den Delegiertenversammlungen der beiden Gewerkschaften abgesegnet werden. Laut Pedrina wurden die Gewerkschaften für nächste Woche zu einem Spitzengespräch eingeladen, bei dem es aber nicht um erneute Lohnverhandlungen, sondern um die Erneuerung des Landesmantelvertrages gehen soll.

SRI und Agenturen

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