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Gegen Sozialabbau – für faire Löhne

Grossaufmarsch an der Herbstkundgebung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Keystone

Rund 20'000 Menschen sind am Samstagnachmittag (04.11.) zur Herbstkundgebung der Gewerkschaften auf den Bundesplatz in Bern geströmt. Sie unter-strichen damit ihre Forderung nach mehr Lohn, vollem Teuerungsausgleich und flexiblem Rentenalter.

Die vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) lancierte Kundgebung unter dem Motto «Fortschritt für alle statt Gewinne für wenige» wuchs am Nachmittag innert Kürze zur grössten Manifestation in Bern seit vier Jahren an. Während die Ansprachen auf der grossen Tribüne längst im Gang waren, strömten noch Tausende mit Trillerpfeifen und Hunderten von Transparenten über den Bärenplatz vor das Bundeshaus.

«Der soziale Friede hat einen Preis»

SGB-Präsident Paul Rechsteiner warnte vor einer «antisozialen Attacke», die im Bundeshaus vorbereitet werde. Diese ziele auf einen knallharten Sozialabbau für das gewöhnliche Volk; und zwar in Milliardenhöhe bei der AHV und durch Rentensenkungen bei den Pensionskassen. Jetzt, wo auch die AHV wieder schwarze Zahlen schreibe, gehe es darum «diesen gigantischen Volksbetrug zu entlarven und den Sozialabbau zu verhindern», sagte Rechsteiner. Zehn Jahre seien nun die Arbeitenden am Arbeitsplatz, beim Lohn und bei den Steuern für dumm verkauft worden. «Der soziale Friede hat einen Preis», warnte der SP-Nationalrat.

Ja zu den AHV-Initiativen

Der Zentralpräsident der Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI), Vasco Pedrina, betonte die Wichtigkeit der beiden am 26. November zur Abstimmung gelangenden AHV-Initiativen für Bauarbeiter und andere schwer arbeitende Menschen. Denn während fast die Hälfte der Bauarbeiter vor Erreichen des AHV-Alters invalid werde oder sterbe, könnten die Grossverdiener ihren Ruhestand in Gesundheit und Wohlstand geniessen.

Mit der 11. AHV-Revision würde dieser Skandal noch ausgeweitet, sagte Pedrina, indem den Witwen sogar die Witwenrente gestohlen werde, obwohl die «Büetzer» 35 Jahre und länger brav ihre AHV-Beiträge bezahlt hätten. Zumindest ein Teil des menschlichen Leidens könne mit eine Ja zu den Ruhestandsinitiativen gemildert werden. «Und wenn das etwas kostet, dann holen wir doch das Geld da, wo es reichlich vorhanden ist, bei den Spekulanten, Gross-Aktionären und Firmenverschacherern», erklärte Pedrina.

Die Kundgebung richtete sich im Weiteren gegen das Bundespersonalgesetz, da es Entlassungen unter praktisch jedem Vorwand ermögliche, Mindestlöhne senke und ungerechte Leistungslöhne einführe.

swissinfo und Agenturen

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