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Protest gegen Schliessung von Poststellen

"attac"-Protest in Bern gegen Schliessung von Poststellen. Keystone

An einer Protestversammlung in Bern haben am Samstag (16.06.) rund 100 Angestellte und Kunden der Post eine Resolution gegen die geplante Schliessung von 900 bis 1'500 Poststellen angenommen. Sie richtet sich an Postchef Ulrich Gygi und Bundespräsident Moritz Leuenberger.

Diese als «Plan Gygi» bezeichnete Absicht sei Ausdruck eines Liberalisierungs- und Privatisierungs-Prozesses, der allmählich den gesamten öffentlichen Sektor erfasse. Er bringe in erster Linie eine Verschlechterung der Qualität der Dienstleistungen, einen Verlust von Arbeitsplätzen und ein Anwachsen regionaler Unterschiede, heisst es in der Resolution.

Die von der Bewegung «attac schweiz» einberufene Versammlung war sich einig, die Post müsse ein Service public sein und bleiben. Dies heisse, «dass sie unabhängig von Einkommen, Alter und Wohnortallen den Zugang zu qualitativ hochstehenden Dienstleistungen garantieren muss».

Breite Mobilisierung nötig

Von der Initiative der Gewerkschaft Kommunikation, die den Bund auf eine postalische Grundversorgung verpflichten will, nahmen die Protestierenden lediglich Kenntnis. Sie halten sie nicht für geeignet, den «Plan Gygi» zu stoppen. Dies könne nur durch eine breite Mobilisierung geschehen.

Der Protest richtete sich auch gegen den geplanten Gesamtarbeitsvertrag, der bezüglich Lohn, Arbeitszeit und Sicherheit der Beschäftigung ein Rückschritt sei. Nicht einverstanden ist «attac» auch mit dem darin vorgesehenen absoluten Arbeitsfrieden.

Nach der Versammlung, an der auch ausländische Gewerkschafter teilnahmen, zogen die gegen 100 Personen von der City West in Richtung Postgebäude am Bollwerk beim Hauptbahnhof. Dort wurde der Brief mit der Resolution einem «symbolischen» Pöstler in Uniform übergeben und eingeworfen.

swissinfo und Agenturen

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