SBB-Pensionierte erhalten Teuerungszulage
Die SBB-Mitarbeitenden, die vor Ende 2000 in Pension gingen, erhalten eine Teuerungszulage. Diese Botschaft überbrachte Bundespräsident Moritz Leuenberger am Donnerstag (31.05.) am ersten Tag des SEV-Kongresses in Bern. Der SEV wertet dies als grossen Erfolg.
Die Bundeskasse werde die Teuerung auf den Renten der SBB-Pensionierten nachzahlen, versprach der Verkehrsminister. Die Delegierten – vorab die Pensionierten – quittierten die Ankündigung mit Applaus. Damit finde eine fast unendliche Geschichte ihren Abschluss, hielt der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband (SEV) fest. Die Betroffenen erhielten seit Anfang des Jahres 1997 keine Teuerungszulage mehr. Die SBB akzeptierten erst nach einem dritten Rechtsgutachten – diese bestätigten unisono den Anspruch -, dass ihren Rentnerinnen und Rentnern die Teuerungszulage zusteht.
Nach langem Seilziehen
Dann ging das Seilziehen los, wer die aufgelaufenen Kosten von über 300 Mio. Franken übernehmen muss. Über die Finanzierung führten die Eidg. Finanzverwaltung, die SBB und die Pensionkasse SBB intensive Gespräche.
Das lange Warten habe ein Ende, sagte Bundespräsident Leuenberger. Mit der Zusage werden voraussichtlich im August Nachzahlungen in Höhe von über 40 Prozent (für Pensionierte vor 1.1.99) erfolgen. Gleichzeitig werden die um den Teuerungsausgleich erhöhten Pensionen bezahlt.
Der Bundespräsident sagte zudem dem Eisenbahnpersonal, es habe vorgelebt, was «service public» bedeute. Die Bahnen hätten ihre Krise der 90-er Jahre überwunden: «Die Zukunft der Bahn ist in voller Fahrt.» Ein Sorgenkind sei aber nach wie vor die Verlagerung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs auf die Schiene.
Diskussion um Toplöhne schadete Arbeitsklima
Zudem hätten die Diskussionen um die Topkaderlöhne Unruhe gestiftet und dem Arbeitsklima geschadet. Leuenberger stellte Richtlinien für die höchsten Löhne in Aussicht. Ab sofort müsse auch bei den Topkaderlöhnen volle Transparenz gelten. Auch dieser Aussage spendeten die SEV-Delegierten Beifall.
Zum Thema Bahnreform II sagte Leuenberger, vorrangig sollte das Erreichte konsolidiert werden. Die Idee einer rechtlichen Trennung von Bahninfrastruktur und -betrieb, die da und dort herumgeistere, sei für ihn im Moment kein Thema. SEV-Präsident und SP-Ständerat Ernst Leuenberger sagte, der Wettbewerb unter den Bahnen führe zwangsläufig zur Bündelung der Kräfte. Der Wettbewerb dürfe jedoch nicht auf dem Buckel der Mitarbeitenden ausgetragen werden.
Für Gesamtarbeitsvertrag Normalspurbahnen
Nötig seien möglichst harmonisierte Anstellungs- und Arbeitsbedingungen unter den Normalspurbahnen. Der SEV-Präsident forderte SBB, BLS, MThB, SOB, BT und RM zu einem runden Tisch auf, um über einen Gesamtarbeitsvertrag Normalspurbahnen zu sprechen.
swissinfo und Agenturen
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