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Gefängnisbau hinter einer Mauer mit Stacheldrahtrollen darauf

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Aktuell prüft der in Genf ansässige UNO-Menschenrechtsrat die Lage der Grundrechte in China. Die Repressionen und Verstösse Pekings in Xinjiang, Hongkong und Tibet liegen offen auf dem Tisch. Aber haben insbesondere die Länder des Südes noch den Mut, China offen zu kritisieren?

Beste Grüsse aus Bern

Tibeter:innen demonstrieren mit Flaggen und Transparenten gegen die Besetzung Tibets durch China
© Keystone / Salvatore Di Nolfi

Die Frage, die sich angesichts der vierten Prüfung Chinas durch den UNO-Menschenrechtsrat stellt: Ist Peking «too big to fail», was Kritik betrifft?

«Chinas Macht und Einfluss sind in den letzten Jahren erheblich gewachsen», sagt Marc Limon, Geschäftsführer der Genfer Denkfabrik Universal Rights Group.

Peking habe die «Herzen und Köpfe» der afrikanischen, lateinamerikanischen und westlichen Demokratien gewonnen, indem es von einer «sehr defensiven Strategie» abgerückt sei und sich als ein «positiver, konstruktiver Akteur» neu positioniert habe, so Limon.

Im Prüfungsverfahren, das bis am 2. Februar dauert, können alle 193 Mitgliedstaaten des UNO-Menschenrechtsrats China kritisieren und – unverbindliche – Empfehlungen für Verbesserungen abgeben.

Grundlage dafür ist der Bericht, den die ehemalige UNO-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet am letzten Tag ihrer Amtszeit vorlegte.

Darin kam die Chilenin zum Schluss, dass die Behandlung der muslimischen Minderheit der Uigur:innen durch Peking ein «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» darstellen könnte. Chinesische Diplomat:innen wiesen diese Kritik als «illegal und ungültig» zurück.

Hausangestellte putzt eine Sonnenstore mit Lamellen
Getty Images

Bleiben wir in Genf: Eine der reichsten dort ansässigen Familien soll Grausamkeiten an Hausangestellten begangen haben.

Laut Anklageschrift soll die aus Indien gebürtige Familie Hinduja in ihrer Genfer Villa fast 19 Jahre lang Hausangestellte aus ihrer Heimat unter unwürdigen Bedingungen arbeiten lassen haben.

Angeklagt sind Vater Prakash Hinduja – er ist schweizerisch-indischer Doppelbürger –, seine Frau, sein Sohn sowie seine Schwiegertochter.

2017 flüchtete eine Angestellte in Genf zu einer Bekannten und erstattete Anzeige gegen die Familie.

Die Vorwürfe sind happig: Die Familie soll seit Ende der 1990er-Jahre Dutzende Menschen aus ihrem Heimatland Indien in die Schweiz geschleust, sie systematisch eingesperrt und wie Leibeigene gehalten haben.Es gilt die Unschuldsvermutung.

2007 mussten die Eltern Hinduja eine Busse von 10’000 Franken bezahlen, weil sie Hausangestellte ohne Aufenthaltsgenehmigung und mit zu tiefen Gehältern und ohne Sozialleistungen beschäftigten.

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Gastgeber/Gastgeberin Igor Petrov

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zwei farbig bemalte tonbecher
zvg Karmaoui

Die Zürcherin Carla Walser lebte mehrere Jahre als Auslandschweizerin in Marokko.

Wieder zurück, hat sie ihren eigenen Weg gefunden, die liebgewonnenen Beziehungen zu Land und Freund:innen dort aufrecht zu erhalten. Das gesamte Sortiment stammt von Artisans aus ihrem Freundeskreis.

Walser führt in der Stadt Zürich einen Laden, in dem sie nachhaltig produziertes Kunsthandwerk aus dem nordafrikanischen Land verkauft: Geschirr, Wohnaccessoires, Kleider und Schmuck.

Karmaoui, so heisst das Geschäft, ist kein Fantasiename, sondern der Name ihres Ehemanns. Am Geschäft beteiligt sind auch ihr Schwiegervater und ihre Schwägerin.

Grafik für das SRG-Format dialog
KEYSTONE/Gaetan Bally

Eine 13. Altersrente: Darüber stimmen die Schweizerinnen und Schweizer Anfang März ab. Aber würden im Falle eines Ja auch die Richtigen davon profitieren?

So lautet die Frage, die Ihnen unsere Kolleg:innen vom SRG-Format «dialog» stellen.

«Besser leben im Alter» lautet der Titel der Volksinitiative des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB).

Hintergrund der Initiative sind gesunkene Kaufkraft und Inflation. Die Einbussen sollen mit einer 13. Altersrente aufgefangen werden. Denn die AHV reiche gerade für Menschen mit unteren Einkommen nicht mehr aus, um alle Lebenskosten zu decken, so die Gewerkschaft.

Die Bürgerlichen lehnen die Forderung mehrheitlich ab. Dies mit den hohen zusätzlichen Kosten und dem Umstand, dass eine Zusatzrente auch vermögenden Rentner:innen zugute komme, die gar nicht darauf angewiesen seien.

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