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Schweizer Armee schnallt Gürtel enger

Die Schliessung droht: Der Luftwaffenstützpunkt im zürcherischen Dübendorf. Keystone

Das Verteidigungs-Departement hat drastische Abbaumassnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Logistik und Personal angekündigt.

Das Konzept, das am Montag in die Vernehmlassung geschickt wurde, sieht über 2000 Entlassungen vor und soll bis 2010 zu einer Einsparung von mehreren Hundert Millionen Franken führen.

Verteidigungsminister Samuel Schmid präsentierte am Montag die Eckwerte des neuen Stationierungskonzepts der Armee. Damit sollen die Personalkosten bis 2007 um mindestens 100 Mio. Franken reduziert werden. Bis Ende 2010 sollen es rund 240 Mio. sein, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitteilt.

Bis zum 4. Februar 2005 haben die Kantone nun Zeit für eine schriftliche Stellungnahme. Danach wird Armeechef Christophe Keckeis das Gespräch mit den Kantonen suchen.

Mitte dieses Jahres will das VBS über die genehmigten Standorte informieren und das Sachplanverfahren eröffnen. Der Bundesrat wird den Sachplan Militär voraussichtlich 2006 behandeln.

Abbau von 1000 Stellen

Vom grössten Stellenabbau betroffen ist der Logistikbereich. Die heute bestehenden rund 4000 Stellen sollen bis Ende 2007 auf 3200 Stellen und bis Ende 2010 auf 2200 Stellen abgebaut werden.

Durch Totalschliessungen an 18 Standorten und Teilschliessungen an sieben Standorten sollen rund 400 Stellen bereits bis Ende 2005 abgebaut werden.

Luftwaffen-Stützpunkte

Die Luftwaffe soll auf ihre Flugplätze Alpnach (OW), Dübendorf (ZH) und Mollis (GL) verzichten. Der Flugplatz Buochs (NW) soll als «Sleeping Base» mit minimalsten Unterhaltsaufwendungen weiter betrieben werden, von der Luftwaffe grundsätzlich aber nicht mehr benutzt werden.

Als Basen der Luftwaffe verbleiben somit die Flugplätze Emmen (LU), Payerne (VD), Sitten (VS) und Meiringen (BE) sowie der Flugplatz Locarno als Ausbildungsstandort.

Rekrutierungszentren

Die Zahl der Rekrutierungszentren soll per Ende 2010 von sieben auf sechs reduziert werden. Auf die geplanten Zentren Steinen (SZ) und Losone (TI) soll verzichtet, dagegen das bestehende Zentrum auf dem Monte Ceneri per Ende 2007 definitiv ausgebaut werden.

Ebenfalls nicht mehr betrieben werden soll das unterirdische
Zentrum in Nottwil (LU).

Waffenplätze

Nur wenig Änderungen sind bis Ende 2007 bei den 39 Waffenplätzen der Armee vorgesehen. Bis Ende 2010 soll auf den Waffenplatz Losone sowie auf die Ausbildungsstandorte Tesserete (TI), Burgdorf (BE), Mels (SG) und Bronschhofen (SG) verzichtet werden.

Zudem sollen die Ausbildungsstandorte Genf, Lyss (BE) und Rümlang (ZH) einer vertieften Nutzungsüberprüfung unterzogen werden.

Truppenlager

Von den 130 Truppenlagern der Armee werden über 40% und von den rund 800 Gemeindeunterkünften gegen 50% bis Ende 2007 reduziert.

Ebenfalls eine Reduktion wird es bei den rund 600 Bundes- und Vertragsschiessplätzen geben, und zwar bis Ende 2007 um 50%. Bis Ende 2010 ist laut VBS nochmals eine mehr oder weniger grosse Reduktion zu erwarten.

Auf Ende 2006 werden wie bereits angekündigt sämtliche kantonalen Zeughausverträge gekündigt. Von dieser Massnahme sind 460 kantonale Mitarbeitende betroffen.

swissinfo und Agenturen

Das neue Stationierungskonzept der Armee führt zum Abbau von 210 Stellen auf den Luftwaffen-Stützpunkten in Alpnach (OW), Dübendorf (ZH), Mollis (GL) und Buochs (NW), die bis 2010 aufgehoben werden.

460 Stellen gehen bei der Kündigung sämtlicher Zeughausverträge mit den Kantonen verloren.

Weitere 1800 Stellen werden im logistischen Bereich gestrichen durch den Verzicht auf die Hälfte der 600 Waffenplätze und auf eines von acht Rekrutierungszentren sowie durch die Reduktion der Truppenplätze von 130 auf 52.

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