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Überraschender Besuch Calmy-Reys in Libyen

In die Affäre um zwei von Libyen seit über 300 Tagen festgehaltene Schweizer Geschäftsleute kommt offenbar neue Bewegung. Bundesrätin Calmy-Rey besuchte die Betroffenen erstmals in Tripolis und meldete am Freitag "bedeutende Fortschritte".

Die beiden Männer, die seit über 300 Tagen festgehalten werden, seien einer grossen Belastung ausgesetzt, hält das Eidgenössische Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) fest.

Calmy-Rey reiste am Mittwoch zusammen mit den beiden Ehefrauen der Festgehaltenen und einem Arzt nach Libyen. Der Besuch im nordafrikanischen Land dauerte drei Tage.

Die zwei Schweizer dürfen Libyen seit der Affäre Gaddafi vom letzten Sommer nicht verlassen. Damals hatte die Genfer Polizei einen Sohn von Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi und dessen Frau festgenommen, nachdem Hausangestellte eine Anzeige wegen Misshandlung eingereicht hatten.

In der Folge verschlechterten sich die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Libyen. Die beiden in Libyen als Geschäftsleute tätigen Schweizer wurden vorübergehend in Haft genommen, und die libysche Führung verhängte Retorsionsmassnahmen gegen die Schweizer Wirtschaft.

Nach wie vor können Schweizer Firmen auf libyschem Territorium ihre Tätigkeit nicht frei ausüben, wie das EDA in Erinnerung ruft. Zum Schicksal der beiden Festgehaltenen gibt es ebenfalls keine neuen Informationen.

Das EDA bekräftigte am Freitag erneut, man arbeite «mit Nachdruck» an einer Lösung dieser Probleme. Bei Gesprächen anlässlich dieses Besuchs seien immerhin «bedeutende Fortschritte» erzielt worden, hiess es ohne nähere Angaben.

swissinfo.ch und Agenturen

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