
Ski: Borghi, der Lichtblick

In der Weltcup-Sprintabfahrt in Are (Sd) heisst die Siegerin Renate Götschl (Österreich). Die Schweizerinnen enttäuschten. Allerdings fuhr Catherine Borghi auf Platz 4.
Catherine Borghi, zu Saisonbeginn in der Abfahrt in Lake Louise bereits einmal Vierte, egalisierte ihr bestes Weltcupresultat. Im zweiten Lauf überholte die 25-Jährige aus Les Diablerets zwar noch die zur Halbzeit vor ihr klassierte Französin Ingrid Jacquemod.
Doch Borghi ihrerseits wurde von Isolde Kostner, die im Finaldurchgang klare Laufbestzeit fuhr, um sechs Hundertstel distanziert. Bei der letzten Zwischenzeit, 13 Sekunden vor dem Ziel, lag die Schweizerin noch zwei Zehntel vor der Führenden im Abfahrtsweltcup.
Endlich mal auf das Podest
«Einerseits bin ich glücklich, denn vor dem Rennen hätte ich den vierten Platz sofort genommen. Andererseits bin ich doch etwas frustriert, weil ich mir mit der guten Ausgangslage nach dem ersten Lauf mehr erhofft hatte», schilderte Borghi ihre zwiespältigen Gefühle.
«Ich will endlich einmal aufs Podest», sagte die Waadtländerin. «Ich spüre, dass ich nicht weit davon entfernt bin». Die Sprintabfahrt in Are habe ihr dies klar bestätigt.
Borghi ist nun auf den Geschmack von Spitzen-Platzierungen gekommen und sagte mit einem schelmischen Lächeln: «Vielleicht ist es ja besser so und mir gelingt in der nächsten Abfahrt ein Podestplatz».
Nur allzu gut weiss sie, dass das nächste Rennen in dieser Disziplin am Montag, 11. Februar, stattfindet – in Snowbasin, wo es um olympische Weihen gehen wird.
Ferner fuhren….
Im Gegensatz zu Borghi wird Sylviane Berthod – 18. mit fast zwei Sekunden Rückstand – das Sprintrennen möglichst schnell vergessen wollen. «Ich fuhr wie eine Anfängerin», sagte die Walliserin, die zuvor in allen sechs Abfahrten der Saison immer in den Top 10 rangierte.
Marlies Oester, die als 31. die Qualifikation für den zweiten Lauf nur um 2/100 verpasste, durfte als Kombinations-Fahrerin nochmals antreten. Mit 3,63 Sekunden hielt sich der Rückstand der Adelbodnerin auf Siegerin Götschl in Grenzen, wenn man bedenkt, dass Oester seit Jahren keine Abfahrt mehr trainiert hat, geschweige denn gefahren ist.
Tamara Müller hingegen konnte als 30., nur 24/100 schneller als Slalom-Spezialistin Oester, nicht zufrieden sein. Im Training hatte Müller noch die Ränge 8 und 14 belegt.
22. Weltcupsieg von Renate Götschl
Bei Sprintabfahrten in Are führt kein Weg an Renate Götschl vorbei. Bereits 1999 und 2000 triumphierte die 26-jährige Österreicherin an gleicher Stätte in zwei Läufen, gleiches tat sie nun auch bei der Olympia-Hauptprobe am Samstag wieder. «Ich liebe die Piste in Are. Hier habe ich immer ein gutes Gefühl», sagte Götschl, die schon vor Wochenfrist in Cortina d’Ampezzo Erste wurde.
swissinfo und Valentin Oetterli, SI

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