
ADtranz setzt Auffangfirma enge Grenzen
ADtranz gibt grünes Licht zur Gründung einer neuen Firma für die von der Schliessung der ADtranz Schweiz betroffenen Beschäftigten, setzt dieser aber enge Grenzen. Gerettet würden weniger als die Hälfte der 700 Arbeitsplätze.
ADtranz gibt grünes Licht zur Gründung einer neuen Firma für die von der Schliessung der ADtranz Schweiz betroffenen Beschäftigten, setzt dieser aber enge Grenzen. Dies haben die Gespräche der ADtranz-Verantwortlichen mit Mitarbeitervertretern ergeben. Gerettet würden weniger als die Hälfte der 700 Arbeitsplätze.
Wie viele der von der Schliessung betroffenen 700 Angestellten in dieser neu zu gründenden Firma beschäftigt werden könnten, ist vorerst noch offen, wie Toni Patscheider und Markus Weingartner vom OK Mitarbeitende ADtranz am Mittwoch (02.02.) nach Gesprächen mit der Geschäftsleitung ADtranz Schweiz und der Konzernleitung an einer Pressekonferenz bekannt gaben.
Patscheider sprach von «höchstens der Hälfte». Bei dem im Dezember vom ADtranz-Personal eingereichten Grobkonzept für eine neue Firma, die als Komplettanbieter am Markt auftritt, mussten nämlich namhafte Abstriche gemacht werden. So erlaubt der ADtranz-Konzern dem neuen Unternehmen nur die Produktion von Sonderfahrzeugen und Nischenprodukten, die nicht durch ADranz produziert werden.
Grundstock für die neue Firma könnte die vierte Serie der IC-2000-Doppelstockwagen werden, die unter noch mit der ADtranz auszuhandelnden Bedingungen durch die neue Firma produziert werden könnten. Die Offerte für diesen Auftrag im Wert von über 100 Millionen Franken müsste laut Patscheider diesen Frühling eingereicht werden. «Es wäre eine Chance, ins Geschäft zu kommen», sagte er.
Wie die Konzerleitung den Mitarbeitervertretern weiter klar gemacht hat, werden die 24 IC-Neigezüge für die SBB durch ADtranz in der Schweiz produziert. Nachfolgende Projekte werden in Hennigsdorf gefertigt, wobei die neue Firma möglicherweise Komponenten zuliefern könnte. Die IC-2000-Doppelstöcker werden bis und mit der dritten Serie durch ADtranz in der Schweiz gefertigt. Das Zürcher Cobra-Tram wird in der Schweiz produziert, ADtranz steht aber in konkreten Verhandlungen mit der Thurgauer Schienenfahrzeug-Fabrik Stadler, wie es weiter hiess. Die Produktion der Gelenktriebwagen GTW für die Schweiz erfolgt ebenfalls durch Stadler, wobei das neue Unternehmen allenfalls Komponenten zuliefern kann. Für den neuen ADtranz-Güterzug Cargoro Sprinter könnte die neue Firma die Führerstände produzieren.
SRI und Agenturen

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