Nur zwei der fünf Schweizer Atomkraftwerke (AKW) erhalten gute Noten für ihre Betriebssicherheit. Die Aufsichtsbehörde, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI), legte seine Bewertungen für 2009 vor.
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Dabei wurden nur die Meiler in Leibstadt und Mühleberg mit der Note «gut» bewertet. Den beiden Blöcken in Beznau sowie dem Werk in Gösgen bescheinigt das ENSI für 2009 lediglich eine ausreichende Betriebssicherheit. Um das Jahr 2020 müssen die veralteten Atomkraftwerke Mühleberg und Beznau 1 und 2 abgeschaltet werden.
Im Fall von Beznau wird die schlechte Bewertung mit einem bereits bekannten Zwischenfall von letztem August begründet. Damals waren zwei Mitarbeiter bei Überprüfungsarbeiten einer unzulässig hohen Strahlendosis ausgesetzt gewesen.
Das ENSI stufte den Vorfall als Ereignis der Stufe 2 auf der von 0 bis 7 reichenden internationalen Skala ein. Die Stufe 7 bezeichnet einen «schwerwiegenden Unfall». Es handle sich um den ersten Vorfall der Stufe 2 in einem Schweizer Kraftwerk, sagte Peter Flury, Leiter der Abteilung Betriebsüberwachung beim ENSI.
Beim Reaktor in Gösgen kritisierte das ENSI, dass das AKW nach einer Störung wieder angefahren wurde, obwohl der Fehler noch nicht gefunden wurde.
Insgesamt verzeichnete das ENSI in der Schweiz im vergangenen Jahr 27 meldepflichtige Vorkommnisse, 25 davon hätten eine geringe Bedeutung für die nukleare Sicherheit gehabt.
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