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Aufwärtstrend im Schweizer Arbeitsmarkt

Die Stellenanzeiger sind wieder besser gefüllt. Keystone

Laut Beschäftigungsbarometer des Bundesamts für Statistik (BFS) ist die Zahl der Beschäftigten im 3. Quartal 2006 auf den höchsten Stand seit 14 Jahren gestiegen.

Das BFS erwartet, dass der positive Trend am Schweizer Arbeitsmarkt sich in den nächsten Monaten fortsetzen wird.

Die Beschäftigung wächst in der Schweiz zurzeit so rasch wie seit fünf Jahren nicht mehr.

3,7 Mio. Stellen in Industrie und Dienstleistung wies das Beschäftigungsbarometer des BFS Ende des dritten Quartals 2006 aus, 1,3% mehr als in der Vorjahresperiode. In einem Jahr entstanden rund 48’000 neue Jobs.

Eine derart starke Zunahme war letztmals Ende 2001 verzeichnet worden. Seit 1992 seien nie mehr so viele Beschäftigte in den zwei Sektoren Industrie und Dienstleistungen gezählt worden, schrieben die Statistiker.

Auffallend ist dabei der Boom in der Industrie: Die Beschäftigung nahm hier um überdurchschnittliche 1,9% oder 19’000 Stellen zu.

Ende September gab es in der Schweizer Industrie über eine Million Beschäftigte, so viel wie letztmals im Jahr 2002. Innerhalb des Industriesektors verzeichneten Abteilungen zur Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren sowie das Baugewerbe den grössten Stellenzuwachs.

Im Dienstleistungssektor wuchs die Beschäftigung um gut 1% Prozent oder 29’000 Stellen auf rund 2,7 Mio. Beschäftigte. Hier profitierten besonders die Branche der unternehmensbezogenen Dienstleistungen und das Gesundheits- und Sozialwesen von der guten Wirtschaftslage. Geografisch betrachtet nahm die Zahl der Stellen in allen Grossregionen zu, ausser im Tessin.

Zuwachs bei Frauen höher als bei Männern

Auch die Statistik der Erwerbstätigen zeigt mit einer Zuwachsrate von 2,6% deutlich nach oben. Deren Zahl stieg auf rund 4,3 Mio. Personen. Ende September waren 3,2 Mio. Schweizer und 1,1 Mio. Ausländer in der Schweiz erwerbstätig, das heisst sie gingen mindestens eine Stunde pro Woche einer bezahlten Arbeit nach oder arbeiteten unentgeltlich in einem Familienbetrieb.

Verglichen nach Geschlechter nahm die Zahl der erwerbstätigen Frauen noch deutlicher zu als jene der erwerbstätigen Männer. Sowohl Schweizer wie auch im Land erwerbstätige Ausländer profitierten, wobei der Zuwachs der ausländischen Erwerbstätigen grösser war als bei den Schweizern.

Aufschwung dauert an

Das vierteljährlich publizierte Barometer weist nun bereits zum sechsten Mal in Folge höhere Stellen- und Erwerbstätigenzahlen aus.

Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt dürfte sich laut den Bundesstatistikern in den nächsten Monaten fortsetzen. Darauf deutet der Index der offenen Stellen hin, der um 19% auf 135,6 Punkte stieg.

Bestätigt wird der Aufwärtstrend durch den Indikator der voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung. Er legte um 3,2% auf 1,04 Punkte zu. Das heisst, es planen mehr Unternehmen als im Vorjahresquartal eine Aufstockung der Anzahl Beschäftigter.

Das BFS erwartet auf Grund des Index der offenen Stellen und dem Indikator der künftigen Beschäftigungsentwicklung, dass der Aufwärtstrend am Schweizer Arbeitsmarkt sich in den nächsten Monaten fortsetzen wird.

swissinfo und Agenturen

Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariates für Wirtschaft SECO waren Ende Oktober 2006 122’765 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben.

889 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,1%.

Es wurden insgesamt 186’149 Stellensuchende registriert, 1’269 mehr als im Vormonat.

Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen verringerte sich um 63 auf 11’203 Stellen.

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