
Dritte Baregg-Tunnelröhre feierlich eröffnet

Die dritte Röhre des Baregg-Autobahntunnels im Kanton Aargau ist am Freitag von Bundesrat Moritz Leuenberger eingeweiht worden.
265 Mio. Franken kostete das Bauwerk. Die Beseitigung des bekanntesten Strassen-Nadelöhrs der Schweiz ist greifbar nah.
Die von Verkehrsminister Moritz Leuenberger eröffnete dritte Baregg-Tunnel-Röhre wird Mitte Juni dem Verkehr übergeben. Aber auch dann ist noch keine freie Fahrt garantiert, weil anschliessend die beiden 1970 eröffneten Tunnels modernisiert werden. Erst ab Sommer 2004 wird der Verkehr auf der A1 durch die Baregg auf sechs Spuren rollen.
Die dritte 1,15 km lange Baregg-Röhre hat 265 Mio. Franken gekostet. Weitere 81,5 Mio. Franken werden in die Erneuerung der beiden bestehenden Tunnel investiert.
Die neue Baregg-Röhre ist mit den modernsten Sicherheits-Einrichtungen ausgerüstet. Alle 150 Meter sind SOS-Nioschen eingebaut, rund alle 300 Meter ein Querstollen in die anderen Tunnel. Die beiden alten Tunnel werden bei ihrer Erneuerung nachgerüstet.
Strassenbau löst Verkehrsprobleme nicht
Pro Tag unterqueren heute durchschnittlich 92’000 Fahrzeuge die Baregg. 1970, nach der Eröffnung der ersten Tunnelröhren, waren es rund 16’000. Die Planung für die dritte Röhre begann 1991. Zum Vergleich: Der Gotthard-Tunnel bewältigt täglich etwa 16’000 Fahrzeuge.
Laut Bundesrat Moritz Leuenberger lassen sich die Verkehrsprobleme in der Agglomeration nicht allein mit dem Ausbau der Strassen lösen. Manchmal sei eine neue Bahnlinie, ein Tram, ein Radweg oder eine Bus-Tangential-Linie sinnvoller.
Nur mit einer Gesamtansicht könne man erkennen, wo Strasse und wo Schiene mehr Nutzen brächten, sagte Leuenberger. Er forderte die Kantone auf, gemeinsam Verkehrskonzepte zu erstellen. Der Bund werde in Zukunft ganze Agglomerations-Programme unterstützen.
Fertigstellung trotz Sparpaket
Die Fertigstellung des Nationalstrassen-Netzes sei auch mit dem bundesrätlichen 3,5-Milliarden-Sparpaket gewährleistet, betonte Leuenberger. Weil der Bundesrat aber bestehende Verträge einhalten und den gravierendsten Problemen Vorrang geben wolle, könnten bei einzelnen Abschnitten, etwa im Wallis oder im Jura, Verzögerungen entstehen.
Mit dem Baregg3Fest feiert der Kanton Aargau am Freitagabend und am Wochenende die neue Röhre.
swissinfo und Agenturen
92’000 Fahrzeuge unterqueren täglich die Baregg.
Die Bauplanung begann 1991.
Kosten: 265 Mio. Franken für den 3. Tunnel.
81 Mio. Franken kostet die Sanierung der beiden alten Röhren.
Durchfahrt auf 6 Spuren ab Sommer 2004.

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