
Hochpreis-Insel Schweiz

Die Schweiz hat wegen der hohen Nahrungsmittelpreise, der Mieten und des Wechselkurses im Jahr 2001 europaweit das höchste Preisniveau erreicht.
Im letzten Jahrzehnt hat sich das wirtschaftliche Wachstum in der Schweiz im Vergleich zur EU verlangsamt.
Was in den Boulevardmedien immer wieder angeprangert wird, liegt nun in Zahlen und Statistiken auf dem Tisch: Die Schweizerinnen und Schweizer bezahlen mehr für ihre Produkte als alle anderen Menschen Europas.
Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte, wies die Schweiz im Jahr 2001 mit 139 Indexpunkten das höchste Preisniveau in Europa auf, gefolgt von Norwegen mit 125 und Dänemark mit 124 Indexpunkten.
Die Ursachen des hohen schweizerischen Preisniveaus liegen vor allem in den hohen Nahrungsmittelpreisen, den Mieten und im hohen Wechselkurs des Schweizer Frankens.
Wegen starkem Franken Situation verschlechtert
Im Jahr 2000 lag das Niveau noch bei 133 Indexpunkten, gemessen an einem durchschnittlichen Preisniveau der EU von 100 Punkten. Der Anstieg von 2000 zu 2001 lässt sich zum grössten Teil durch die Entwicklung des Wechselkurses des Schweizer Frankens erklären, wie aus den Resultaten des Europäischen Vergleichsprogramms zum Preisniveau 2000 und 2001 hervorgeht.
Das generelle Preisniveau der Schweiz ist allerdings seit Jahren laut BFS höher als dasjenige der EU- und EFTA-Staaten. Das generelle Preisniveau bezieht sich auf das Bruttoinlandprodukt, welches den Konsum der privaten Haushalte, die durch die Unternehmen getätigten Investitionen und die vom Staat zur Verfügung gestellten Leistungen umfasst.
Wohlstands-Gradmesser: Tendenz abnehmend
Weiter geht aus dem Vergleich mit der EU hervor, dass das Preisniveau der Schweiz im letzten Jahrzehnt um einen Wert von 135 Indexpunkten pendelte, gleichzeitig aber der Pro-Kopf-Volumenindex, ein Gradmesser für Wohlstand und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, stetig abnimmt.
Dies bedeutet laut BFS, dass das wirtschaftliche Wachstum in der Schweiz im letzten Jahrzehnt langsamer war als in der EU. Diese Abnahme des Pro-Kopf-Volumenindexes zeigt sich vor allem bei den Bruttoinvestitionen, während der Pro-Kopf-Volumenindex der Konsumausgaben der privaten Haushalte einen stabileren Verlauf nimmt.
swissinfo und Agenturen

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